Unser erster Weg geht ins Kauri- Museum auf unserem Weg an die Ostküste. Es ist eine Art Freilicht-Museum über die Arbeit und das Leben zu früheren Zeiten und eine Ausstellung über alte Möbel aus dem Kauri-Holz. Alles sehr schön und ansprechend aufbereitet, aber irgendwie ist uns beiden nicht nach einem langen Museumstag. Die 25$ pro Person wären sicherlich gerechtfertigt. So begnügen wir uns mit einem Besuch in dem Shop, außerdem schaue ich mir noch ein Erklärungsvideo an, warum die Kauris so anfällig sind, und wie sie geschützt werden sollen.

Die Straßen schlängeln sich um die Kurven, daher kommen wir nur langsam vorwärts, erreichen endlich ein kleines Städtchen, nicht mehr weit von der Westküste, in der wir eine library aufsuchen, um unseren Van in die Facebook-Gruppen zu stellen. Wir müssen feststellen, dass wir auf jeden Fall wesentlich weniger Geld bekommen werden als gedacht, zu viele Angebote tummeln sich dort. Klar, der Sommer neigt sich langsam seinem Ende, viele Backpacker beenden ihre Tour jetzt. Doch selbst wenn wir nichts mehr bekommen würden – wir kommen auf jeden Fall günstiger weg als wenn wir einen Wagen gemietet hätten.
Unser Magen ruft ganz vorsichtig nach einem Kaffee und hat Hunger – aber wir haben keine Lust auf Fast Food, auch wenn sie in den Cafés frisch zubereitet werden. So gehen wir kurz einkaufen, und machen am Fluß ein schönes Picknick, das noch gekrönt wird, als Bernd kurz einen Eisvogel sieht!
Anschließend gibt es in dem wirklich netten Ort noch einen Cappuccino und dann fahren wir weiter – wir nicht nur noch eine Viertelstunde von unserem Schlafplatz entfernt. Es ist der gleiche, den wir vor einer Woche schon einmal hatten – in dem wundervollen Park, der nachts abgeschlossen wird und auf dem wir nicht bezahlen konnten. Da ich aber sicher bin, dass ich weiß, woran das lag, können wir heute ja mit der Kreditkarte online zahlen und so fahren wir hin.
Noch stehen hier viele Tagesgäste und nur ein weiteres Wohnmobil. Wir haben heute für Nudeln mit Hacksauce eingekauft. Nach einer „Chillpause“ beginnen wir mit dem Kochen, genießen unser Essen, wieder einmal in Gesellschaft einiger Enten und Möwen, von den ach so süßen Spatzen ganz abgesehen. Ich habe ein altes Baguette schon rausgelegt, weil ich es wegtun will und es ist noch in der Plastikfolie. Die Spatzen schleichen sich immer wieder heran und picken es ganz vorsichtig an. Ich nehme ein wenig Brot – eigentlich füttere ich die Vögel ja nicht – und gebe etwas den Möwen und Spatzen. Schon früher fand ich das Verhalten der Tiere untereinander spannend und so auch jetzt! Natürlich bekommen die Schwächsten von mir etwas direkt – aber das ist nicht so einfach. Und dann kommt ein Pukeko, dieser wunderschöne Laufvogel, von denen es hier viele gibt, und da werden sogar die Möwen erst einmal vorsichtig – erst einmal. Am spannendsten von dieser Aktion ist aber das Fressverhalten des Pukekos: er nimmt das Stückchen Brot in seine Krallen und beißt ab! Und wechselt dabei von links nach rechts. Toll, so etwas zu beobachten!
Und nun wollen wir bezahlen. Es klappt alles so, wie ich denke – nur als ich den Schlussknopf drücke, nachdem alles perfekt funktioniert hat mit Sicherungs-TAN und Sicherheitscode und was weiß ich noch alles – heißt es, die Zahlung konnte nicht ausgeführt werden. Oh Mann, da müssen wir doch glatt wieder kostenlos übernachten – falls der Ranger morgen früh kommt, werden wir ihm das Geld geben, aber ich weiß jetzt schon, dass er nicht kommen wird. Man kann nicht behaupten, dass der Wille nicht da ist – aber ich glaube, da übernachten wir morgen wieder… 😉
Auf unserem letzten Spaziergang ums Areal sehen wir noch wieder Papageien und weiter hinten auf großen Grünflächen Ratten. Nicht im Rudel, nein einzeln, aber immer wieder. Wir holen noch unsere Kameras, aber es ist eigentlich schon zu dunkel. Ich muss nachher erst einmal gucken, ob es ein brauchbares Bild gegeben hat. Sie sind sehr scheu, kommen wir etwas zu nahe, sind sie sofort weg. Haben so gar nichts Bedrohliches, sind einfach scheue Tiere, die dort leben und erst rauskommen, wenn die Spaziergänger und BBQ-Nutzer weg sind. Es sind einige BBQs hier aufgebaut, die auch kräftig genutzt werden. Immer wieder kamen vorhin Autos mit Familien oder mehrere, die sich hier trafen, packten ihre Picknicksachen aus und belegten die BBQ-Stellen. Es wundert mich nur, wie schnell die dann essen und wieder wegfahren. Andere Länder, andere Sitten….
Als wir von der Foto-Aktion zurückkommen, ist es fast dunkel. Wir kommen am Auto vorbei, dessen Fahrer kontrolliert, ob alle, die da stehen, self-contained sind, und wir fragen ihn, ob er schon bei unsrem war. Wir hatten den Zettel vorsorglich ins Fenster gelegt. Er fragte nur, ob wir overnight hier wären und hatte gar kein Interesse daran, welches Auto unseres wäre. Wir glauben, dass er einfach nur wartet, bis er in wenigen Minuten das Tor schließen kann und ihm alles andere egal ist. Nun gut…