Ich bin im Verzug mit dem Schreiben – es geht also weiter am 31. Januar:
Am morgen bin ich ziemlich müde, ich merke die Anstrengungen des letzten Tages. Mein Kopf dröhnt, aber ich kenne da ja nun nichts, gerade wenn ich weiß, woher es kommt, ich nehme eine Tablette, ruhe noch eine halbe Stunde und schon kann der Tag beginnen! Wir machen uns ein Müsli, packen ein paar Sachen ein und gehen los. Heute soll es sehr heiß werden, bis 38 Grad und sofort schlägt uns heiße Luft von bereits 34 Grad um die Ohren, als wir aus der Tür treten. Man soll die Klima-Anlagen nicht unterschätzen, der Wechsel ist immer irre.
Mit dem Bus geht es ins Zentrum, erstes Ziel ist der Botanische Garten. Wir steigen schon zwei Stationen vorher aus, denn da ist eine riesige Kathedrale, die ich gerne besichtigen möchte. Und sie ist wirklich schön. In ein gelbes Licht getaucht, was ich mag, Bernd weniger. Während wir uns umsehen, kommt eine Jungengruppe, alle in gleichen Klamotten, weißes Hemd, Schlips, dunkle Hose, also muss es eine Klasse, oder auch mehrere sein, es nimmt gar kein Ende. Sie alle gehen nach vorne und bekommen irgendwelchen christlichen Unterricht, zunächst wird gebetet. Irgendwie habe ich Vorbehalte gegen eine reine Jungenschule…
Beim Überqueren einer breiten Straße entdecken wir einen „Express-Gang“, können uns nicht wirklich viel darunter vorstellen und denken, es ist ein Tunnel, der auf die andere Seite führt. Aber nein, es ist ein langer, langer Tunnel, mit einer Rollpassage, wie man es von langen Flughafen-Gängen kennt, der zu einem Parkhaus führt, und direkt in einen Park.
Durch den Hidepark gehen wir weiter, wieder so schöne dicke alte Bäume! Und Ibisse mittenmang, wie der Hamburger sagen würde. Nur die Hitze ist kaum auszuhalten! Nun ist der Botanische Garten nicht mehr weit und der bietet auch viel Schatten.
Wir besuchen den Shop und wieder einmal gibt es so schöne Dinge! Naja, wir bleiben noch ein paar Tage hier, da kann ich bestimmt noch einmal herkommen – da gibt es eine so schöne Kette! Und ob ich die kaufen will, so schnell kann ich mich nicht entscheiden.

Klar können wir bei dem Wetter tolle Fotos machen – der blaue Himmel ist unschlagbar! 36 Grad haben wir inzwischen erreicht, ich schleiche vorwärts. Und als wir den Hafen dann wieder erreichen, beschließen wir, erst einmal zurück in die Wohnung zu fahren und eine Mittagspause einzulegen. Die ist ja nun mal schön klimatisiert. Abends wollen wir dann noch mal hineinfahren, um dann die Lichtsspiele an der Oper zu sehen.
Zwischen Bushaltestelle und Wohnung kaufen wir noch frisches Obst ein – das gibt dann ein leckeres Müsli!
Bernd geht erst einmal ins hoteleigene Schwimmbad, ich kann mich dazu noch nicht aufraffen. Setze mich nach dem Müsli lieber erst einmal ins Büro, um zu schreiben – draußen sind es inzwischen 38 Grad!
Wir bleiben bis um halb sieben hier, ruhen uns aus und genießen die Kühle. Lesen, dösen, haben es nett!
Inzwischen ändert sich das Wetter – es ist stürmisch geworden und auf 23 Grad abgekühlt. Einfach so! Wunderbar! Wir laufen zum Bus und fahren wieder in die Stadt. Allerdings sind wir noch zu früh, daher besuchen wir erst noch ein anderes Viertel, eines, das St.Pauli ähnlich ist: früher und Teile immer noch verrucht, vieles umgewandelt in teurere Wohnungen und viele Kneipen und Cafés. Es herrscht eine tolle Stimmung, aber viel Zeit haben wir nicht, denn wir haben einen falschen Bus genommen, der einen dicken Umweg fuhr, bis er dieses Viertel erreichte. Den eigentlichen, der gleich danach gekommen wäre, hätte nur 3 Stationen gebraucht…
Wir laufen zur Opera und kommen gerade rechtzeitig: das Lichtspiel hat gerade angefangen, und ist bereits nach ca. 8 Minuten wieder vorbei. Aber es hat sich gelohnt, es sind tolle Farben und Figuren!
Ich hätte gedacht, dass die Treppen voll von Menschen sein würden, aber weit gefehlt. Nur vereinzelt stehen welche hier und da und machen Fotos. Die Meisten sind weiter unten in den Bars und Restaurants. Morgen beginnt hier das große Fest zum Jahreswechsel der Chinesen, auch da werden die aufgestellten Figuren bewundert. Ich bin gespannt, was wir so davon mitbekommen werden.
Wir machen uns langsam wieder auf den Weg in die Wohnung, diesmal mit dem Zug. Und erleben, wie eine junge Frau reinkommt, einfach die Lehne umklappt und dann vorwärts fahren kann. So einfach kann man in den Bahnen die Sitze so gestalten, dass man immer in die gewünschte Richtung fahren kann oder einen Vierer-Sitz gestaltet, in dem man sich gegenüber sitzt. Genial!