Dezember 2018 (2)

18. Dezember:

Wir befinden uns am Mount Cook – und man sieht nichts! Dichte Wolken vernebeln das Blickfeld – und die Aussichten sind bis übermorgen auch in keiner Weise besser – im Gegenteil: ab heute Nacht soll es noch stärker „Cats and dogs“ regnen. Die Frage ist nur, was wir hier einen Tag machen sollen, ohne zu wandern – so viel Kaffee kann man doch nun auch nicht trinken. Und wir haben zwar gute Bücher – aber den ganzen Tag? Nun ja, derzeit sitzen wir hier und überlegen….

Heute morgen sind wir in Wanaka aufgebrochen, mit einem guten Gefühl! Nu is genug hier, nu geiht dat wider! Klar kannten wir die Vorhersagen – allein, uns fehlte der Glaube….
Die erste Etappe geht bis Omarama (dieses Wort merke ich mir über die Eselsbrücke: Oma macht ein Rama-Frühstück), das so klein ist, dass alle Häuser, sprich 4 Cafés, 2 Tankstellen, 2 Touristenlädchen und ein Einkaufsladen in eine kleine Straße passen. Wir suchen uns das gemütlichste Café aus und sind ziemlich überrascht, dass der Preis für den Cappuccino teurer als sonst wo ist – wahrscheinlich haben sie sich hier abgesprochen… Egal, wir genießen ihn draußen, lesen dabei ein wenig und fahren dann weiter. Es geht über Twizel, ein weiteres kleines Städtchen, in dem wir einen weiteren Kaffee zu uns nehmen und einen Mini-Rundgang machen, zum Mt. Cook. Die Strasse führt zunächst am Pukaki-See entlang, und das Wetter hält sich.

Allerdings sieht man, wie in der Ferne die Wolken tiefer hängen und man kann den Regen bereits vermuten. Und wirklich, kaum haben wir den See und die ersten Kilometer der darauf folgenden steppen-ähnlichen Landschaft hinter uns, beginnt es zu gießen und hört auch nicht wieder auf. Und so schreibe ich die ersten Zeilen in diesem netten Café im Mt. Cook-Village, in dem wir uns nun Gedanken machen, wie wir weiter vorgehen.

Meine erste Überlegung, auf dem DOC-Campground hier zu bleiben und den morgigen Tag abwarten, zerschlägt sich, als ich die Wettervorhersage genauer ansehe. Und so übernehme ich Bernds Vorschlag, bis Twizel zurückzufahren, dort auf einem kostenlosen Platz zu nächtigen und den Tag morgen dort zu gestalten.
Die Rückfahrt ist recht unterhaltsam – wir holen meinen eigens für diese Reise gekauften Lautsprecher heraus und hören Hirschhausens „Liebesbeweise“. Ganz unser Humor!
Der Regen hört dann auch bald auf und wir können noch schöne See-Bilder, teilweise mit einem Regenbogen machen.

Der kostenlose Platz erweist sich als eine große Picknick-Area dicht bei Twizel, in der Mitte ein kleiner Teich, auf dem sich die Fahrzeuge großzügig verteilen können. Also nicht auf dem Teich….
Die Toilette ist ein Plumpsklo, aber eines der besseren Sorte. Es ist schon erstaunlich, welche Unterschiede es bei diesen einfachen „Stillen Örtchen“ gibt. Sauber sind sie alle, wie ausnahmslos die öffentlichen Toiletten, im Geruch hingegen….. dieses gehört zu den Angenehmen, soweit es angenehm sein kann….
Wir drehen noch eine Runde über den Platz und machen uns bald Schlaf-fertig.

Die Nacht ist ruhig und entspannend, so fahren wir gut gelaunt wieder ins Städtchen und frühstücken in dem gleichen gemütlichen Café, in dem wir gestern saßen. Der Himmel ist bewölkt, aber noch ist es trocken. So entscheiden wir uns für einen kleinen Gang am See dicht bei. Irgendwie müssen wir den Tag rum bekommen, ohne dass wir uns nerven lassen. Wir lesen viel, teils im Auto, teils im Café, machen noch einen Gang im Regen und müssen feststellen, dass unsere Wanderschuhe trotz gutem Einfetten Wasser durchlassen. Mist. Bernd ist bald leicht genervt und kehrt wieder um, ich laufe noch ein Stückchen weiter, genieße die Natur und drehe um, als ich keinen weiteren Weg mehr finde. Irgendwie komisch: seit nun drei Wochen sind wir unterwegs und es sind die ersten Momente, die ich alleine bin. Ich nehme es einfach nur wahr, nicht mehr, nicht weniger. Wahrscheinlich, weil wir oft nebeneinander ganz unterschiedliche Dinge machen, habe ich nicht das Gefühl, dass wir uns auf der Pelle hocken.
Ich bin recht nass, als ich wieder am Auto bin. Meine Jacke heißt wahrscheinlich H2O, weil sie Wasser durchlässt… wir haben aber ja alles dabei und können in einem Supermarkt Fett für die Schuhe kaufen. Und ich greife noch ein paar dicke Socken ab.
Das Abendessen findet recht abenteuerlich vorne im Auto statt: Bernd schmiert hinterm Steuerrad Brote, auf meinen in einer Wolldecke gehüllten Beine steht ein Teller mit geschnittenen Tomaten, die Weinflasche zu Bernds Füßen. Es ist halt Urlaub….

Morgen früh werden wir den Himmel ansehen und Wetter online zur Hilfe nehmen und dann entscheiden. Ob es wirklich Sinn macht, zum Mt. Cook zu fahren. Wenn man eh nichts sieht….
Ansonsten geht’s zurück über Wanaka an die Westküste. Aber das ist morgen! Gleich geht’s wieder auf den kostenlosen Campground, und vorher noch an die Wifi-Box, den Blog reinstellen.

20. Dezember:  Mount Cook

Sandflys überall, lästige Viecher. Aus dem Grunde sitze ich jetzt auch schon im Auto anstatt schön davor. Warm genug wäre es, aber mich jetzt noch wieder komplett einzuölen, dazu habe ich keine Lust.

Es ist bewölkt, aber trocken, als wir aufwachen. Kleine Sonnenstrahlen versuchen schon durchzukommen, also heißt es zurück zum Mt. Cook. Ohne zu frühstücken fahren wir los, und der Himmel klart weiter auf. Es ist so schön und läßt hoffen, dass wir etwas sehen werden. Wir haben und die gleiche Wanderung rausgesucht, die ich schon gemacht habe. 3 Stunden retour, das ist ein schöner Gang.
Unser Café im Village, in dem wir uns eigentlich mit einem Cappuccino wandertauglich machen wollen, hat leider noch geschlossen, also machen wir uns am Visitor Center etwas frisch, erkundigen uns gleich noch, ob der Weg begehbar ist und frühstücken eine Kleinigkeit am Auto. Dann den Rucksack geschultert und auf geht’s.

Der Weg ist leicht zu gehen, zwar relativ voll, und bietet wunderschöne Ausblicke.

Gleich anfangs zeigt sich ein hoher Berg in seiner schneebedeckten Schönheit- bald darauf ist er auch schon wieder in dunklen Wolken verschwunden.
Über drei lange Hängebrücken geht es, eigentlich müssten sie Schwingbrücken heißen. Mir bringen sie unglaublich Spaß, andere kommen mit viel Mühe darüber. Ich fühle mit ihnen – wenn die wüßten, wie gut ich sie verstehe! Allerdings steigen die bestimmt locker in ein Flugzeug… so hat jeder sein Päckchen bzw. Paket…
Nach genau 1,5 Stunden sind wir am Hooker Valley Lake angekommen, der See am Ende des Gletschers. Richtig schön ist er nicht, das Wasser sieht schlammig aus, und es schwimmen leider auch keine Eisbrocken drin wie beschrieben und wie Inches auch gesehen habe, schade. Trotzdem, der Gang ist wunderschön, die Pflanzenwelt beeindruckend und überall singen Vögel.
Fast 12 km zeigt meine brav mitzählende Uhr an, nun haben wir uns einen Kaffee verdient, und wir wollen ihn hier im Mt.Cook Village zu uns nehmen. Jetzt haben sie zwar geöffnet – aber es findet sich kein freier Parkplatz in einer Reichweite, in der wir nicht gleich wieder eine Wanderung machen müssen. Pah, dann nicht, wir klemmen uns hinters Steuer und fahren die erste Strecke zurück – nach Twizel in unser Lieblingscafé! Wir haben nachgerechnet, dass wir mindestens vier mal hier waren. Einen leckeren Scone (Hefeteilchen mit Butter), je zwei Cappuccini (richtiger Plural??) und 2l Wasser später machen wir uns dann auf die nächste Etappe unserer Weiterfahrt. Wanaka ist das Ziel, dort werden wir tanken und ein wenig einkaufen, ein Abendbrot-Picknick machen und anschließend sehen, wie weit wir noch an die Westküste schaffen.
Wir sind glücklich, als wir meine derzeitige Lieblingsstadt erreicht haben, stellen uns nach dem Tanken an den See und picknicken, richtig schön! Der Himmel ist aufgerissen, das Wasser tiefblau, einige schwimmen , manche spazieren.

Ich überlege kurz, ob wir nicht doch noch die Nacht dort verbringen sollen, aber das Wetter und das Abendlicht sind so schön- und somit wird die erste Strecke zur Westküste  ein Traum. Ich erinnere mich gut an diese Strecke vor drei Jahren:  da bin ich die auch bis in den Abend gefahren und konnte so viel Schönheit kaum aushalten. Damals wollte ich auf jeden Fall bis Wanaka kommen, weil ich dort Netz- Empfang hatte und meine ganze gesammelte Freude einfach teilen musste. Daher bin ich auch an diesem Campingplatz, auf dem wir jetzt stehen, vorbei gefahren- kein Empfang weit und breit. Dabei liegt er traumhaft- direkt am Lake Wanaka, ein Doc-Campground, also keine Duschen, dafür günstig. Es ist fast Vollmond, der See ruhig und idyllisch, die Vögel singen ihre Abendlieder-  geht es schöner? Ja- ohne Sandflys…. Denn inzwischen haben wir die Autotüren wieder geöffnet, es ist einfach noch zu warm sonst hier drinnen und hauen ständig um uns. Diese kleinen Biester hört man nämlich nicht, anders als Mücken, sondern merkt sie erst, wenn sie sich auf die Haut setzen oder schon zubeißen….


die Fahrt…

21. Dezember:

Um halb sieben waren so viele Sadflys durch die kleine offene Fensterluke, die dafür sorgt, dass wir nicht gänzlich nachts ersticken, gekommen, dass die Nacht zu Ende war. Schön, so sind wir zumindest früh unterwegs – aber ich bin echt noch müde. Ich habe sowieso nicht so gut geschlafen, aber dass es nicht regnet und sogar manchmal die Sonne herauskommt, muntert mich auf. Wieder machen wir uns ohne Frühstück auf den Weg und erreichen bald den kurzen Track zu den „Blue Pools“. Die hatte ich beim letzten Mal nicht gesehen und bin glücklich, dass es heute klappen wird. Und sie sind wirklich wunderschön!
Der Gang dorthin ist mit 15 min moderat und die Farben des Wassers erfreuen das Herz! Das beste ist wieder eine lange Schwingbrücke, die man so richtig in Wallung bringen kann! Hurra!

Anschließend gibt es noch zwei recht kurze Gänge zu jeweils einem schönen Wasserfall, dann fahren wir durch bis Haarst, wo es den ersten Kaffee gibt. Nun befinden wir uns also an der Westküste. Nach einer kurzen Absprache mit dem Reiseführer entscheiden wir, die 50 km einfache Fahrt an die südlichste bewohnte Stelle auf uns zu nehmen, die als „unglaublich bezaubernd“ beschrieben wird.
Okay, sie ist wirklich schön, anfangs zumindest, nachher wird’s dann auch langsam langweilig. Im Nachhinein sind wir später auf ebensolchen Strassen gefahren, die zwar etwas befahrener sind, aber auch nicht zu viel.

Beeindruckend ist allerdings ein Gespräch mit einem Fischer, bei dem zunächst das Auffälligste ist, dass vorne alle oberen Schneidezähne fehlen, dabei ist er noch gar nicht sooo alt. Er repariert seine Reusen und wir kommen ins Gespräch. Dabei fragt Bernd ihn, wieviele Leute denn hier in der Jackson Bay wohnen – und er antwortet „2“, ihn mitgezählt! Klar Touristen kommen immer mal wieder, es gäbe da auch Ferienhäuser, aber fest wohnen hier eben nur zwei. Zum Einkaufen fahre er alle drei Wochen nach Wanaka (das sind mindestens 2 Stunden Fahrt, dazu noch über einen Pass!!) weil er dort nur frische Sachen bekommt! Was für ein Leben, für mich unvorstellbar! In einer kleinen Art Bauwagen kann man Fisch essen – doch wir möchten weder Zeit noch Geld investieren, sondern lieber wieder weiterfahren. Ob sich die 100 km gelohnt haben? Eigentlich nicht, aber zu erfahren, dass es dort ein Leben mit zwei Einwohnern gibt, wo sich laut Stelltafeln vor langer Zeit 400 Menschen unterschiedlichster Nationen angesiedelt hatten, weil sie viel von der Fischerei erhofften, es aber mit den ganzen schweren Bedingungen nicht aushielten, beeindruckt mich. Auf der Rückfahrt habe ich dann gelesen, einmal reicht es, diese „bezaubernde“ Strasse zu sehen.

Bis wir am Fox-Glacier landen, nehmen wir noch ein paar besondere Aussichtspunkte mit, machen einen kleinen Strandspaziergang und checken dann endlich auf einem guten Campingplatz ein. Auf dem gleichen wie vor 3 Jahren!

Nach drei duschfreien Tagen fühlt man sich nach der heissen Brause wie neugeboren, und kochen können wir hier auch unkompliziert. Wie schnell doch Nudeln mit Olivenöl, Knoblauch und Tomaten neben einem Salat mit Schafskäse zu Luxus erster Klasse werden! Dazu gibt es einen Schluck Rotwein – fast wie Weihnachten!
Nun muss ich nur noch schnelleres Internet finden, um dieses auch in den Blog zu bekommen, das hier auf dem Gelände ist so langsam, dass es die Seite gar nicht erst lädt….

 

22. Dezember

Fox-Glacier

Es ist sonnig mit einigen Wolken, die natürlich ausgerechnet die hohen Berge verhängen, aber so what – es ist sonnig! Hurra!
Wir lassen es ruhig angehen, duschen erneut (es ist doch bedauerlich, dass man nicht Duschen sozusagen speichern kann, also 5 mal duschen, dann braucht man 10 Tage nicht mehr…) und frühstücken in Ruhe. Das Auto räumen wir auch mal auf, es fliegt schon wieder so einiges rum, das wir nicht brauchen. Dann geht es zum Fox-Glacier, dem zweiten bekannten Gletscher.  Der erste ist der Franz-Josef, den wir dann anschließend besuchen werden.

Schon unterwegs werden an Tafeln angezeigt, wie weit der Gletscher wann reichte. 1750 – 1935 – 1998 – und immer noch sind wir mit dem Auto unterwegs. In den letzten 30 Jahren hat er sich dann noch mal ordentlich zurückgezogen. Mir scheint, als hat sich auch sonst viel verändert. Vor drei Jahren ging der Weg durch das Tal, heute haben sie einen neuen an der Seite aufgeschüttet. Im Tal ist allerdings auch viel Wasser. Den Weg erinnere ich deshalb sehr gut, weil ihn zweimal  laufen musste – als ich, schnackend mit einer netten Familie, fast am Auto angekommen war, fiel mir auf, dass ich den Rucksack oben gelassen hatte. Also Rückwärtsgang eingelegt und den weg erneut gelaufen.
Nur der letzte steile Anstieg ist der gleiche geblieben, einer, auf dem man wegen der Gefahr eines Steinschlages nicht stehen bleiben darf, und bei dem ich letztes Mal dachte, es ist mir ziemlich egal, voran ich sterbe – Stein- oder Herzschlag… Da ich heute weiß, dass nach dem Aufstieg der Aussichtspunkt kommt, kann ich ihn gelassen nehmen.

Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Natur verändert in so kurzer Zeit, welche Naturgewalten herrschen. Was Wasser so schaffen kann!

 

—— Eigentlich wollte ich es ja nicht hier im Blog schreiben (weil peinlich) -aber nun muss es sein. Auswirken uns über die Kraft des Wassers unterhalten, erinnert Bernd  mich an einen Campground , einen ersten „self contained“, und ich weiß überhaupt nicht mehr von welchem er spricht. Von Wasser, das die Steine bewegt hat, wo wir uns wunderten, dass der Damm am nächsten Morgen noch da war – ich habe immer noch keine Ahnung. Dann meint Bernd: „Das war doch da, wo wir erst alleine waren, und dann noch Leute kamen – noch immer keine Ahnung – und zwar gerade, als Du hinterm Baum pinkeln warst und die dich gesehen haben“ Jepp, da wußte ich Bescheid, denn das war mir doch ziemlich unangenehm gewesen, und das erinnere sehr gut! Die ganze Zeit kam keiner, wir waren alleine und da hocke ich hinter’n Baum, trotzdem einsichtig und dann kommt das Wohnmobil um die Kurve…
Das zeigt doch mal wieder, wie Gefühle Erinnerungen beeinflussen und fördern. Was mir durchaus bewußt ist, denn die frühesten Erinnerungen meines Lebens habe ich an Situationen, in denen ich Angst hatte… Nun gut, Peinlichkeit ist also auch ein Erinnerungs-förderndes Gefühl. — —

Ich hab ich dann versucht, ähnliche Fotos von diesem Weg wie beim letzten Mal zu machen, um sie dann vergleichen zu können.
Der Gletscher ist gut zu sehen, der Berg nur teilweise. Und es ist kalt geworden, zum Glück habe ich eine Jacke dabei. Äußrem tröpfelt es zwischendurch immer wieder. Wir halten uns nicht sehr lange oben auf, machenFotos, ich bin außerdem glücklich, das Fernglas mitgenommen zu haben, so bekomme ich einen realeren Eindruck dieser beeindruckenden Szenerie.


Der Rückweg geht natürlich schneller, und so sind wir wieder am Auto.
Als nächstes ist der Lake Maddison an der Reihe, ein See, in dem sich bei guter Sicht der Mt. Cook und der Mt. Tasman spiegeln. Natürlich kann man heute nur davon träumen, also von den Spiegelungen, der nach wie vor liegen die Gipfel in den Wolken. Trotzdem ist der Rundweg wunderschön, immerhin ist es ansonsten sonnig. Der Weg dauert insgesamt fast 2 Stunden, mit wenig Steigungen und immer wieder schönen Aussichten auf den See. Immer wieder geht es vom See etwas weg und durch den Regenwald. Wenn man vom Weg abgehen wollte, bräuchte man eine Machete, es ist ansonsten kein Durchkommen. Und die Neuseeländer pflegen die Wanderwege, bauen Holzstege, wo es sonst zu nass zum Laufen wäre und diese Stege sind außerdem noch mit Metall überzogen, damit man nicht ausrutscht.

Da wir vorher im angrenzenden Café unseren Cappuccino hatten, fahren wir nun weiter, es geht zum Franz Josef Village, und das auch noch mit den besten Wettervorhersagen die die nächsten Tage.
So erreichen wir diesen Ort am frühen Nachmittag, immerhin müssen wir nur knapp 25 km fahren. Hier ist es weitaus belebter, touristischer und sehr nett. Wir machen das Hostel ausfindig, in dem ich auch beim letzten mal übernachtet habe. Eines, das anbietet, in seinem Auto zu schlafen, aber alles von der Herberge mit zu benutzen! Dazu gehört eine heiße Suppe abends sowie ein Frühstück, Küche, Aufenthaltsraum usw. richtig klasse! Und obwohl vorn ein Schild „no vacancy“ steht, gibt es keine Probleme, weil wir ja in unserem Van schlafen.


Nach einem Einkauf machen wir uns eine Kleinigkeit im Hostel zu essen, lesen ein wenig und drehen dann eine Runde durch das Örtchen. Es ist schon schön, dieses Touri-Leben – überall sitzen die Menschen draußen, die Sonne scheint, die Berggipfel kommen langsam, aber sicher raus. Nicht weit entfernt von 2 Wifi-Boxen spricht uns ein Café an und wir genießen einen -klar- Cappuccino und teilen uns einen Schokoladenkuchen! Kann das Leben schön sein! Dabei stelle ich dann den letzten Blog ins Netz, endlich kann ich wieder von meiner Telefonkarte profitieren. Dieses Wifiboxen kann man nämlich nur nutzen, wenn man eben auch Kunde dieser Telefongesellschaft ist.
Ansonsten nutzen wir den Abend zum Lesen, schreiben, Den Vollmond bewundern und noch mal wieder chillen.
Ich habe längst beschlossen, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben und das Wetter auszukosten!

23. Dezember: Franz-Josef-Glacier

Mir kommt beim Wandern der Gedanke, warum ich so gerne diesen Blog schreibe. Ja klar, einerseits schreibe ich für jeden einzelnen Leser/in! Es motiviert mich ungemein, immer wieder mal von einigen zu hören, dass sie die Berichte lesen und sich freuen, und schon schreibe ich noch lieber! Doch dazu kommt noch ein Punkt: ich werde meine Worte nicht los!
Bernd redet für einen Mann schon relativ viel – aber als meist einziger Gesprächspartner für eine Frau zu wenig, und für eine Silke viel zu wenig. Die, die mich kennen, wissen, was ich meine!
Als ich alleine unterwegs war, hab ich mich viel mit fremden Leuten unterhalten und – wenn das nicht reichte – Selbstgespräche im Auto geführt. Das mag ich nun nicht so wirklich tun, wenn Bernd daneben sitzt! Ich hab das glatt heute thematisiert, er ist manchmal einfach zu ruhig – und siehe da, es ergab sich ein schönes Gespräch, das von Urlaubsvorstellungen über zur (von mir gewünschten) Einführung einer Zuckersteuer bis hin zur Arten einer vielleicht funktionierenden Demokratie ging. Einmal kurz versuchen, die Weltprobleme zu lösen, geht dann doch nicht so, aber wir haben ja noch ein paar Wochen…

Wir bleiben wirklich noch eine Nacht hier. Das Frühstück ist eher dürftig – 3 Müslisorten (hört sich gut an, aber alles langweilige Zuckerbomben wie Conflakes und Reispoppies) sowie Toastbrot und Marmelade. Ich esse zwar Toast, aber wirklich glücklich bin ich damit nicht. Allerdings zu faul, mir vernünftige Müslizutaten aus dem Auto zu holen. Egal, macht nichts, für den günstigen Preis habe ich nun auch nichts Großes erwartet, sondern freue mich einfach, dass überhaupt etwas angeboten wird!

Wir fahren zunächst zum Gletscher, haben uns eine einfache Wanderung von 1.5 Stunden return ausgesucht. Es ist warm und wunderschön, ich mache superschönen Aufnahmen! Der Weg zurück ist dann etwas langatmig, wir haben das ja schon alles gesehen.

Da der Himmel weiterhin so schön ist, möchte Bernd gerne noch mal zum Fox-Glacier-Village fahren und dort an den Lake Maddison, Spiegelungen der Gipfel sehen. Aber kaum begeben wir uns auf den bergigen Weg dahin, schieben sich Wolken Dir die Berge – und wir drehen wieder um. Die Wahrscheinlichkeit, wieder nichts zusehen, ist zu groß und so drehen wir schnell wieder um und nutzen die Zeit, im Örtchen zu spazieren, zu chillen und  früh zu kochen. Da wir heute wieder die gut ausgestattete Küche zur Verfügung haben, gibt es Fisch mit einer Gemüsemischung! (Ohne Nudeln…)

Am Abend sitzen wir in lustiger Runde zusammen – einem Pärchen aus Australien, einem aus England, eine Einzelreisende ausChina, wohnhaft in Auckland und ein Backpacker im Alter von Sven aus Deutschland. Wir wollen eigentlich UNO spielen, erzählen aber so viel und lustig, dass wir über das erste Spiel nicht herauskommen. Mit dem Deutschen hab ich noch ein sehr nettes Gespräch, denn er war mir als absoluter „Hänger“ aufgefallen, nur vor seinem Smartphone oder am essen, früh am Morgen, spät am Abend. Motherlike machte ich mir schon Gedanken, ob er vielleicht krank sei, alleine in der großen weiten Welt. Er hatte Glück, dass ich da noch nicht wußte, dass er meine Sprache spricht… und nun hatten wir so ein nettes Gespräch über Gott und die Welt, sprich sein Werdegang, seine Zukunftsplanungen, Politik (er kommt aus Leipzig) und so weiter. Er ist offen, durchdacht und hat Ansichten, die alles andere als oberflächlich sind. Und er erzählt viel, ein Kapitel könnte ich seiner Familiengeschichte widmen – aber ich genieße es, freue mich einfach immer, wenn junge Leute erzählen! Ich berichte ihm auch von meinem ersten Eindruck und er amüsiert sich.

Es ist ein toller Abend, absolut bereichernd!

Und heute ist „Heiligabend“, noch am Vormittag. Gleich nach dem Frühstück, das wir auch mit den neuen Bekannten eingenommen haben, begeben wir uns ins Café bei den Wifi-Boxen und trinkene einen Cappuccino, damit ich weiter meinen Blog vervollständigen kann. Es dudelt Weihnachtsmusik im Hintergrund – und  ein wenig wehmütig werde ich ja doch. Ich darf nicht zu viel an die tolle Stimmung beim Glühweinstand an der Kirche denken, aber das werde ich bestimmt besonders morgen Vormittag! Da werde ich in Gedanken bei Euch allen sein! Besonders beim Krippenspiel, das wir so gerne in diesem Jahr gesehen hätten, wo doch unsere jüngsten Freundinnen, unsere geliebten Nachbarszwillinge mitspielen!

EUCH ALLEN FROHE WEIHNACHTEN!

24.Dezember

Ich bin richtig gerührt – so viele liebe Weihnachtswünsche, sei es über Mail, WhatsApp, Facebook usw. Die moderne, digitale Welt hat hier eindeutig hier Vorteile – dass man mit seinen lieben Verwandten, Freunden, Bekannten so in Kontakt bleiben kann! Gerade zu solchen für mich doch emotionalen Festen! DANKE!
Während wir den ersten Kaffee am ersten Weihnachtstag zu uns nehmen, sitzt Ihr noch mit Euren Lieben unterm Tannenbaum, mit einem Glas Wein und hoffentlich glücklich! Für ein paar Stunden die schlimmen Nachrichten aus der Welt innerlich ausschalten, den Moment genießen, dankbar sein für das, was wir haben – das wünsche ich allen!

Wir verlassen das Hostel mit einem weinenden Auge, es war so gemütlich dort. Besonders der letzte Abend, von dem ich ja schon geschrieben habe. Doch dasFranz-Josef-Village ist „abgefrühstückt“, genug an Touristen-Trubel, wir möchten nun auch wieder in ruhigere Gefilde! Einen letzten Cappuccino, um nochdasWifi zu nutzen, dann geht es weiter in Richtung Norden mit dem Ziel Hokitika, das Städtchen, in dem ich mich beim letzten Mal auch so wohl gefühlt habe!

Die Straße ist kurvig und bergig, wir kommen langsam voran, aber die Ausblicke sind wunderschön! Keine Wolke weit und breit, die Seen, an denen wir vorüber fahren, strahlen in einem tiefen Blau. Dazu das satte Grün der Pflanzen!

In Ross machen wir eine Pause – hier habe ich damals eine Wanderung im Regen gemacht. Ein nahezu ausgestorben wirkender Ort, der vom Goldrausch vor vielen, vielen Jahren lebt – ein kleines Museum, einen Mini-Einkaufsladen, eine kleine Kirche, und eine Bar/Café. Im Regen wirkte er total tot, heute nur noch fast. Die Sonne erweckt eben doch so einiges. Eigentlich halten wir nur, weil ich mit meinem jüngeren Sohn telefonieren möchte, dem es nicht so gut geht. Und hier haben wir zumindest Telefonnetz und einigermaßen funktionierende mobile Daten. Da Bernd noch für diesen Monat so viele hat und die bald verfallen, nutze ich es aus, wenn es schon kein Wifi gibt. Der Cappuccino und die „handmade“ Scones sind lecker und günstig und ich kann in Ruhe mit Sven erzählen.

Im Kaffee – es hört sich genauso an, wie es aussieht: alt aber gestimmt

Ich wehre mich dagegen, aber es zieht mich doch runter, dass es ihm gerade nicht gut geht und ich ihm nicht wirklich  helfen kann. Normalerweise kann ich mich da freier von machen – aber dann ist es auch nicht Weihnachten. Dabei ist er nicht krank, und das ist doch auch schon was. Trotzdem, ich möchte, dass es meinen Kindern gut geht, dass sie glücklich sind. Na gut, welche Mutter möchte das nicht?
Im Endeffekt kann ich mich noch gut mit Björn austauschen dem es einen Tag vorher nicht gut ging, und der mir klar macht, dass es doch normal ist, dass man mal traurig ist und die Mutter nicht helfen, sondern nur zuhören kann. Ihm gehe es auch wieder besser und klar kümmert er sich um seinen Bruder, sie würden schon das Beste draus machen. Per Sprachnachricht kommen solche lieben Worte, ich kann kaum antworten, fange nämlich direkt an zu weinen. Aber auch damit kann er gut umgehen, alles kein Problem. Ich bin dankbar, wie toll meine Söhne mit Gefühlen umgehen können und wie offen wir über eben so etwas reden können. (Und ein bisschen sauer auf mich, dass ich immer noch höhere Ansprüche habe, aber auch da lerne ich hoffentlich immer weiter dazu!) Immer wieder kommen bei mir dann Ängste hoch, frei nach dem Motto „jetzt geht gar nichts mehr, jetzt sind sie IMMER traurig, und ich kann nichts machen, und wäre ich nicht so eine doofe Mutter gewesen, dann….. STOP!!  Solchen Gedanken gebe ich nach Möglichkeit, d.h. wenn ich sie erkenne, keinen Raum mehr, ich weiß schließlich, dass sie keinerlei Berechtigung haben! Umso toller finde ich, dass Björn mich da runterholen kann, ich mich ruhiger fühle und weiß, dass sich alles zurecht läuft. (Ich weiß gar nicht, ob man das so im Deutschen sagt, auf Plattdeutsch ist mir das einfach so vertraut…) Und welch ein Glück, dass die beiden zusammen in Montreal sind!

Genug jetzt davon, ich bin wieder glücklich und wir sind inzwischen in Hokitika angekommen. Aufgrund der unglaublich guten Sicht können wir von hier den Mt. Cook sehen!

Da ja heute Heiligabend ist, machen wir noch einen Großeinkauf – morgen ist einer der drei Tage im Jahr, an denen die Supermärkte geschlossen haben. Am Abend wollen wir essen gehen, nicht zu spät, aber schön. wir gönnen uns noch eine schöne Auszeit am Meer, Bernd geht ein wenig durchs Wasser, ich lese.

Als wir uns dann gucken, welche Lokalitäten denn geöffnet haben,  stellen wir fest, dass die Neuseeländer offenbar zumindest am Christman evening nicht lange unterwegs sind – die meisten schließen um 20:00, die anderen eine Stunde später. Hm, das passt ja nicht so richtig, es ist immerhin schon 19:00, und runterschlingen wollen wir das teuer bezahlte Essen dann doch nicht. Im Endeffekt setzten wir uns nicht in die Pizzaria, sondern nehmen eine „Takeaway“ und setzen uns mit ihr, einer Falsche Wein und für mich eine noch extra für Weihnachten gekaufte Falsche Cola Zero an den Strand. Beste Lösung, tolles Flair!

Inzwischen bekommen wir die Nachricht, dass es gleich gut passt, mit den Nachbarn zu skypen – die mit den 5 Kindern. Wir haben eh schon alles eingepackt und machen uns auf zu Wifi-Zelle und freuen uns total, als wir sie alle durcheinander wirbelnd auf dem Bildschirm sehen! Sie erzählen aufgeregt, können die Zeit bis zum Heiligen Abend kaum abwarten. Die kleinen sind immer wieder fasziniert dass wir da auf dem Smartphone erscheinen und winken und patschen drauf. Wir bekommen das Bild zu sehen, das die großen zwei für den Weihnachtsmann gemalt haben – sicherlich ein Bestechungsversuch, dass ihr größter Wunsch, ein „kackender“ Hund, von dem sie immer wieder seit Wochen schwärmen, erfüllt wird?

Bernd schlägt vor, nun auf den 10km entfernten Campingplatz zu fahren, ein DOC-Campground, damit wir das Bett noch im Hellen aufbauen können. Es ist halt doch immer etwas kompliziert – tagsüber haben wir die Matratze halbiert, damit wir an die Vorräte rankommen, außerdem Klamotten und alles mögliche auf dem Brett gelagert. Das muss dann erst einmal alles nach vorne gelegt, dann die Matratze ausgebreitet und das Bettzeug bettmäßig drapiert werden.  Anschließend sind die Vordersitze dementsprechend belegt.

ich finde es aber zu schade, an einem so lauen Abend uns schon bettfertig zu machen, zu doll ist hier noch die Stimmung. Wir einigen uns darauf, das Bett hier zu richten, durchs Städtchen zu flanieren und vielleicht noch ein Bier zu trinken.
Nun erst sieht man überhaupt die weihnachtliche Beleuchtung.

Es ist noch nicht ganz dunkel, aber immerhin. Am Strand beobachten wir noch den Sonnenuntergang, der heute richtig kitschig ist, und begeben uns anschließend in die Kneipe. Dort haben sich inzwischen alle Weihnachtsmänner und -Frauen der Stadt versammelt, Durchschnittsalter 20 Jahre , Durchschnittspromille 2,5…- da kommen wir uns ja wie unserer eigenen Großeltern vor, und das auch noch nüchtern.

 

ich erinnere die Glühwürmchen-Höhle, die hier sehr dicht bei Hokitika ist, und wir machen uns auf den weg. Ich beschließe, alle Sachen auf dem Beifahrersitz zu belassen und fahre im Liegen mit. Es ist sehr gemütlich – und ich freue mich auf die längere Fahrt zur Schlafstätte!

Es sind bereits viele Autos an der Cave und wir stellen uns dazu. Eigentlich is ja keine echte Höhle, sondern eine sehr verwachsene Baumansammlug, die einfach wie eine Höhle aussieht.  Und auf dem  stockdunklem Weg gehen wir hinein, können kaum die Menschen sehen, die uns entgegen kommen. Und dann sie sie da – die bläulich leitenden Glühwürmchen, die eignetlich eine Art Mückenlarven sind. Wunderschön! Wie Ketten hängen sie von den Bäumen, auf ein Foto bekomme ich sie aber schwierig bis gar nicht. Es ist, als ob man in den Sternenhimmel guckt!
Als eine neue Schar Jugendlicher kommt, die immer wieder ihre Lichter anmachen, gehen wir, wir wollen uns diesen schönen Eindruck nicht kaputt machen lassen, außerdem haben wir lange genug in dieses Wunderwerk geguckt.

Gemüglich auf dem Bett ausgestreckt, lasse ich mich zum Campground kutschieren. Es ist nun komplett dunkel, als wir ankommen. Der Platz ist riesig, liegt an einem See und hat Toiletten und eienUnterstand  mit Waschbecken. Sehr luxuriös ausgestattet. Mit der Kopflampe finden wir den kleinen Stand, an dem wir die Zettel zum Ausfüllen und die Tütchen zum Geld-reinstecken finden. DAnn noch auf Toilette, Zähne putzen, fertig!

Nachtvögel sind laut zu hören, direkt am Klohäuschen sitzt eine Eule im Baum, fotogen auf einem fast kahlen Ast! Ach was für ein schöner Anblick!

 

25. Dezember

Wir müssen aufstehen, weil es definitiv zu warm im Auto wird – wunderbar, dann kann das Wetter ja nur gut sein. Und so ist es natürlich auch. Unsere erste Überlegung, zurück nach Ross zu fahren, um dort zu frühstücken, lassen wir schnell wieder fallen, wir haben doch so gut eingekauft, und so bauen wir Tisch und Stühle auf und essen unser Müsli.

Außerdem wollen wir ja heute Vormittag mit den Kindern skypen, die dann Heiligabend – spätnachmittags haben. Abends wollen sie mit Freunden kochen und so konnten wir uns auf diesen Zeitraum einigen. Wir bekommen bald schon fragende SMS, wann wir denn jetzt genau telefonieren wollen – doch ab und zu kommen zwar SMS an aber wir können wegen fehlendem Netz nicht antworten. Also hetze ich Bernd auf die Straße, und schon können wir den Zeitpunkt festlegen, und 10 Minuten später haben wir in Hokitika Wifi, sitzen in der Sonne und klönen mit den Jungs, die es sich in einem Café gerade gemütlich gemacht haben. Wir stellen einen Temperaturunterschied von 35 Grad fest – bei denen sind minus 15, bei uns plus 20 Grad…
Wir haben nicht so lange Zeit, weil das Café in Montreal um 17:00 schließt, aber es reicht, um sich frohe Weihnachten zu wünschen und zu hören, dass es Björn wieder ganz gut geht und Sven noch nicht. Trotzdem – beide da gemeinsam zu sehen, mit ihnen zu reden, zu wissen, dass sie füreinander da sind, hat für mich etwas Beruhigendes.

Hokitika ist ziemlich ausgestorben. Da und dort ein paar wenige Touristen, das war’s. Die Geschäfte haben bis auf eine Galerie alle geschlossen, ein Café ist geöffnet. Das nehmen wir auch gleich für den ersten Cappuccino, und später noch einmal für einen weiteren inklusive Scone. Man sitzt schön und es ist entspannend. Den Rest des Vormittags verbringen wir am Strand, völlig fasziniert von der Kraft des Wassers, das in hohen Wellen an das Ufer schlägt. Und natürlich kommen die Gedanken, was ein Tsunami anrichten kann…

Das Café schließt wie sonst auch um 15:00. Ich werde in diesem Leben nicht mehr verstehen, wie ein Café, als solches benannt und beschrieben, dann zumacht, wenn man normalerweise Kaffee trinken möchte. Wann denn, wenn nicht um 15:00/16:00 – es sei denn man hat Urlaub und möchte es den ganzen Tag? Aber auf jeden Fall nachmittags?? Doch in Neuseeland ist bekanntlich vieles anders, und somit verlassen wir zur Kaffeezeit die Stadt und fahren zur Hokitika Gorge, die 30 km entfernt und wunderschön ist. Eine kleine Wanderung, wunderschönes Wasser – und nicht übervoll, weil ja die meisten Weihnachten in ihren Familien feiern. Manche sind sogar am Baden, das wäre mir allerdings viel zu kalt… Aber es herrscht eine tolle Stimmung!

Eigentlich wollen wir anschließend auf dem Campground chillen, lesen oder schreiben, und später kochen – doch der Wind macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir finden keinen windgeschützten Platz – und auf einen steifen Nacken haben wir keine Lust. Überhaupt ist es noch unklar, ob wir hier bleiben wollen. Ich war ja immer begeistert von den DOC-Plätzen, aber die haben die Preise so erhöht, dass es kaum einzusehen ist. 13$ pro Person, auf manchen guten offiziellen Plätzen zahlst du 5 $ mehr und hast Duschen, Kochmöglichkeiten, gute Toiletten usw. Vor drei Jahren zahlte ich 6 $ pro Person…
Wir gucken in die Camping-App und finden sehr nahe einen Campground mit super Bewertungen – und zahlen wirklich pro Person nur 4 $ mehr. Und so können wir nun noch schön drinnen sitzen, haben gekocht und einen leckeren Salat gemacht, frisch geduscht sind wir auch. Der Leiter des Platzes, ein etwas merkwürdiger älterer Mann, ist mit denen, die Lust haben, zu der Glühwürmchen-Höhle gefahren, ein Angebot, was er wohl jeden Abend macht. Es stand zumindest mit in den Bewertungen. Aber wir waren ja gestern dort gewesen und das reicht uns.

26- Dezember: So ein schöner Tag!

Wirklich wohl gefühlt haben wir uns auf dem Campingplatz nicht. Zu familiär, abgesehen davon, dass wir vor dem Betreten die Schuhe ausziehen müssen, das finde ich nicht so schlimm, aber dadurch musste ich aussieht barfuß zum Klo, und das finde ich eklig! Also hole ich mir beim nächsten Gang ins Badezimmer die Schuhe rein und fühle mich aber so, als ob ich etwas Verbotenes mache. Egal, wir haben abends schön gesessen und dann im Stockdunkeln gut geschlafen.

Und der Morgen fängt gut an:
Es geht damit los, dass ich vergesse, dass Bernd heute Geburtstag hat! Ich habe es ihm schon gestern Abend angekündigt, weil ich es vermutete. In eher wach als er, freue mich als kurz drauf auch die Augen öffnet und wünsche ihm einen guten Morgen. Wir schnacken einen Augenblick, dann nimmt e sein Handy und hat bereits eine Glückwunschmail von Björn. Mehr durch Zufall lese ich mit… wir lachen so, als ich ihm gratuliere. Das kommt davon, wenn Weihnachten quasi ausfällt, dann habe ich den Geburtstag meines Mannes auch nicht auf Reihe – er hat doch sonst nie im Sommer Geburtstag. Bevor der Rest der Camper die kleine Küche stürmt, stehen wir auf und frühstücken ganz in Ruhe. So sind wir dann früh unterwegs. Entgegen der Vorhersagen ist es wolkenverhangen, aber so etwas ändert sich ja schnell.
Zunächst fahren wir zur Wifi-Zelle. Bernd möchte noch etwas nachsehen und nutze die Zeit, einen langen Augenblick mit Sven zu telefonieren. Und lasse ihn dann gleich mit Bernd sprechen, nachdem ich ihm von meinem Fauxpas erzählt habe.
Eigentlich wollten wir gleich weiter Richtung Arthurs Pass, aber inzwischen ist ja schon ein wenig Zeit vergangen und die Sonne ist durchgekommen – Zeit für den ersten Geburtstags-Cappuccino! Im Café gegenüber machen wir es uns gemütlich, ich habe noch genügend Empfang und kann den Blog hineinstellen, Bernd liest.
Anschließend sagen wir Hokitika Adé und fahren gen Norden. Um Ziel sind es 80 km, die wir vorwiegend fahren, weil wir sicher sind, dort Keas zu sehen. Das sind recht große, grüne Papageien, mit einer roten Unterseite, die man nur im Fliegen sieht, also die Unterseite. Und ein wenig wandern können wir da auch. Auf dem Weg singe ich ihm alle Geburtstagslieder, die ich so kenne, nicht schön, aber deftig!

Auf der Fahrt


Erst überlegen wir doch, ob die Idee so gut ist, den Abstecher zu machen- vor uns versinken die Berge in dicken Wolkenfeldern…. Genauso war es bei mir vor drei Jahren – und je näher ich kam, umso klarer würde es. Und so scheint es hier immer zu sein- je näher wir uns den Bergen nähern, desto klarer werden sie, ein kleines Stück blauer Himmel zeigt sich, es wird größer und weiter, und als wir da sind, ist es strahlender Sonnenschein! So ein Geburtstagsgeschenk! Schon als ist am Café vorbeifahren, um einen Parkplatz zu finden, sehen wir die Keas, sie sind also immer noch da! Ach, was freue ich mich! Schnell suchen wir uns einen Tisch, und nachdem Bernd schon mal am Tresen geguckt hat, was er möchte, will ich mich anstellen gehen. Ihr erinnert es? In Neuseeland ordert man den Kaffee bzw. Auch das, was man essen möchte, an der Kasse, bezahlt und bekommt dann eine Nummer, zu der das Gewünschte gebracht wird.
Die Schlange ist endlos, doch gerade vor der Kasse ist eine Lücke, da die vorher sich noch etwas aufs Tablett legen. Ich tue so, als sehe ich die Leute nicht, und -schwupp- bin ich schon an der Reihe, ordere und bin wieder bei Bernd und den Keas. Oh, was haben wir für einen Spaß mit den Tieren! Sie sind so dreist, das ist unglaublich. Mit einer Selbstverständlichkeit marschieren sie über den Tisch, und wenn du das Foto machst, klauen sie sich einen Teil von Deinem Teller. Wir haben es mehrmals bei anderen beobachtet, auf unsere Scones haben wir aufgepasst. Eine Dame meint zu mir, als ihrem Mann ein Stück vom Muffin geklaut wurde, dass überall steht, man dürfe sie nicht füttern, weil sie sich lieber selbst bedienen. „Help yourself“ ist die Devise…. Ich habe irre viele Bilder gemacht, werde gut sortieren müssen. Einem älteren Ehepaar klaut ein Kea einen komplette Fleischrolle – frisch auf den Tisch gestellt, sie wollten sich gerade entspannt hinsetzen. Da ist Kea aber schneller und verzieht sich mi seiner Beute unter das erste parkende Auto! Der Geschädigte hatte eh noch einen Pie vor sich liegen und sah nicht so aus, als ob er verhungern würde, höflich ausgedrückt…

Nach diesem Highlight begeben wir uns zur Touristen-Information um einen mittelschweren Wanderweg zu erfragen. Wir entscheiden uns für den Wasserfall, den ich auch besucht hatte. Der Weg dorthin führt recht steil bergauf, viele, viele Treppenstufen, und ich bin ziemlich ko, aber glücklich, als ich oben bin! Auch hier läuft die Kamera heiß und dann geht es wieder zurück. Irgendwie tut es mir gut, als ich bei den mit Entgegenkommenden sehe, dass sie auch aus der Puste sind. Ich denke ja schnell, dass ich die Untrainierteste auf der ganzen Welt bin. Nein, zu Übertreibungen neige ich nicht , wieso?


Wir könnten hier eine Nacht verbringen, aber es zieht uns wieder an die Küste zurück. So halten wir noch einmal unterwegs, um ein recht verrücktes Hotel/Café anzusehen, das mir ebenfalls bekannt war. Damals hat mich ein älterer Mann hineingerufen, als er mich sah, und mir zwei Rehkitze gezeigt, die er mit der Flasche aufzog. Das Café war da geschlossen und ein Hotel war es auch noch nicht. Ein Wirrwarr an Sammlungen sind überall ausgestellt, etwas urig, aber nicht gemütlich genug, um zu bleiben. Einmal gucken, dann weiter. Nach den Kitzen mag ich nicht fragen, ich konnte ihn letztes Mal schon nicht verstehen, wieso sollte das heute anders sein?


Am späteren Nachmittag sind wir wieder an der Küste und machen ein Geburtstagspicknick am Auto. Danach geht es dann zum Wasser. Eine Familie, die, während wir essen, den Strand verlässt, hat dort ein Feuer gemacht, das sie zwar gelöscht hat, das ich aber mithilfe des Windes schnell wieder entzünden kann. Ich erkläre es zum „Geburtstagsfeuer“ statt Kerze- und wir wärmen und schön. Ich suche immer wieder trockene Stöckchen zum Anheizen. Bevor wir weiter ans Meer gehen, bedecken wir aber alles mit Sand, so dass es wirklich kein Unheil anrichten kann.

Der hat dann auch einen Apfel bekommen…
Geburtstagsfeuer

Die Wellen umspülen unsere Füße, unsere Beine, bei mir inklusive Hose. Aber es ist so lustig, so schön! Die Kraft des Wassers zu spüren, die Steine wegrollen sehen und fühlen, währenddessen Steine, ich denke sogar etwas Jade, aufzusammeln, das ist schon ein besonderes Lebensgefühl!
Unseren nächsten Schlafplatz werden wir bei Greymouth suchen, wir wollen wieder mal einen „Self-contained“.
Greymouth ist die größte Stadt der westlichen Küste – mit knapp 6000 Einwohnern. Es hat durchaus einen städtischen Charakter, doch wirkt sie recht ärmlich. Viele herunter gekommene Häuser, viele leerstehende Geschäfte bzw. Hotels oder ähnliches. Gleichzeitig Ecken, die in moderner Weise für Freundlichkeit und Verweilen einladen.
Nachdem wir unseren Platz entdeckt haben – einen wunderschönen Parkplatz direkt mit Blick auf das Meer, gute, saubere Toiletten und kostenlos – machen wir uns wieder auf in die Stadt. Unsere Überlegung, groß essen zu gehen, zerschlägt sich, weil wir beide durch unser Picknick ziemlich satt sind. Eine Kleinigkeit wäre aber schon noch nett – und so landen wir, fast nicht zu glauben – bei Mac Donalds und teilen uns ein Big Mac Menü. Wir haben es sehr lustig!


Beim anschließenden Stadt-Spaziergang lesen wir dann an einer Tafel, dass diese kleine Stadt in den Achtzigern zweimal richtig heftig unter Überschwemmungen leiden musste. Ob das zum Teil immer noch die Auswirkungen sind? Auch wenn es 30 Jahre her ist? Die Bilder sind heftig.

Wir dachten erst, dass auch der Bank das Geld ausgegangen war, um einige Buchstaben neu anzumalen – doch dann verstanden wir…

Am Schlafplatz machen wir noch einen kleinen Gang an der Küste und durch einen angrenzenden Park, richtig nett!

Und dann kommt der Sonnenuntergang – klar, wolkenlos, ich erwarte ein Zischen, als die Sonne endgültig im Meer versinkt!

Nun machen wir es uns im Auto bequem, ich vorne, um noch etwas zu schreiben, Bernd liest auf der Liegefläche, beide haben wir einen (natürlich nicht vollen) Becher Wein, um jedenfalls einmal richtig auf sein neues Lebensjahr anzustoßen!

 

27. Dezember

Hinter mir läuft der Fernseher – entsetzlich! Ich verstehe einfach nicht, wie die meisten es aushalten, wenn die Glotze immer im Hintergrund läuft. Ich selbst setze mich dem jetzt aus, weil es das geringere Übel hier in der Kneipe zu den Sandfly-Massen draussen ist. Wir sind auf einem Campingplatz an einer wunderschönen Schlucht, eigentlich ein Hostel mit einem großen Grundstück, dass an Camper oder Zelter sehr günstig vermietet wird. Mit Duschen und Abwaschmöglichkeiten, schon nett – pro Person gerade mal 12$, d.h. 7€!

Auf dem netten Platz bauen wir heute morgen gemütlich unseren immer noch funktionierenden Tisch hinter unserem Auto auf einem Grünstreifen auf, kochen uns Tee und freuen uns über ein Frühstück in der Sonne. Es ist sehr gemütlich, denn die meisten sind noch nicht wach oder frühstücken ebenfalls in Ruhe. Soll heißen, Autoverkehr ist noch sehr wenig.

Auf dem Campervan neben uns
Frühstück

Heute wollen wir weiter in den Norden, bis Westport und dann Richtung Abel Tasman.
Hier noch mal ein paar Eindrücke der Häuser:

Die Straße führt lange direkt an der Küste entlang, ist dermaßen schön, dass ich mich manchmal von der Schönheit erschlagen fühle. Zwischendurch machen wir einen entspannten Strandspaziergang, den Blick immerzu auf den Boden gerichtet, um Steine, die einen ansprechen, mitzunehmen. Es ist so meditativ! Wenn ich hier leben würde, ich hätte ein Zimmer nur für Steine! Ich habe das Gefühl, ich könnte alle mitnehmen, und dann kommt mir der Gedanke, wie unendlich die „Steinwelt“ ist: selbst wenn ich alle schönen vom Strand einsammeln würde, am nächsten Tag, nein schon in der Nacht, oder in den nächsten Stunden, würde das Meer neue anspülen – jeden Tag, jede Minute, unendlich!
Ich hege den Gedanken, ein Paket mit den schönsten per Post nach Hasue zu schicken…. mal sehen! Auf jeden Fall fühle ich mich „steinreich“! Und entspannt! Meine Hose rutscht – nicht, weil ich etwa abgenommen habe, es sind meine Schätze in meinen Hosentaschen! Berge und Meer zusammen, das ist einfach unglaublich!

Und so geht die Strasse genau dazwischen in den Norden.  Neben ein paar „Lookouts“ an den wir Bilder machen, fahren wir nun durch bis zu den „Pancakes“ – Felsen, die aussehen wie aufgeschichtete Pfannkuchen. Eines der letzten Geheimnisse der Forschung – keiner weiß wirklich, wie es zu diesen Formationen gekommen ist. So steht es auf den Plakaten – aber ich glaube ja, dass es noch viel ungelöste Rätsel gibt…
Nichtsdestotrotz sind sie genau beeindruckend wie beim letzten Mal. Nur dass ich da so viel früher war und nahezu alleine, jetzt ist der Parkplatz voll und die Touristen schwirren überall herum. Vor allem in den Cafés. Wir nehmen uns viel Zeit für den Rundgang, der unglaublich gut ausgebaut und gesichert ist. Es erstaunt mich immer wieder, wie gepflegt die Wege sind, und nirgendwo zahlt man Eintritt. Dann und wann stehen da Spendenboxen, die wir dann ein wenig füllen.

Unser Körper ruft zwar laut „Cappuccino“, aber es ist uns zu touristisch und voll. daher fahren wir weiter und finden bald eine kleine Stadt, die Unterwelt-Abenteuer anbietet und ebenfalls ein Café hat. Und hier ist es wesentlich ruhiger und wir machen eine schöne Pause, die ich mit Schreiben und Bernd zum Lesen nutzen.

Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichen wir bereits Westport. Ich ahnte nicht mehr, was für ein nettes kleines Städtchen das ist. Erst denke ich, nie da gewesen zu sein, aber dann erkenne ich die Library wieder, die einzige, in der man sich einen Kaffee machen konnte und die ich genutzt hatte, um einen Film zu gucken. Ich weiß noch genau, wo ich mich hingesetzt hatte. (Und was ich geguckt habe…)

Heute Abend ist mir nach einem guten Stück Fleisch und nach Gemüse. Wir haben die Gasflasche in Greymouth auffüllen lassen und somit dürfte Kochen kein Problem sein. Wir kaufen also noch in Westport ein – ein schönes Stück Steak und Tiefkühlgemüse. – und machen uns dann auf den Weg. Wir planen noch eine Strecke zu fahren, daher beruhige ich meinen Magen schon mal mit einer Packung Reiskräcker, einer Banane und ein paar Süßigkeiten. Doch nicht lange drauf kommen wir an diesem Campground vorbei, nicht kostenlos, siehe oben, aber schön, und eigentlich habe ich auch zum Fahren keine Lust mehr. So mieten wir uns hier ein, bauen Tisch, Stühle und Kocher auf und lassen es uns richtig gut gehen!

Danach dann eben noch dieses Bier hier in der Bar, denn draußen kann man es vor Sandflys wirklich nicht aushalten. Gerade in der Dämmerung und am frühen Morgen kommen sie in Scharen! Sie mögen zwar das Anti-Mücken-Öl nicht, setzen sich aber trotzdem auf die Haut, um es zu probieren…

 

28. Dezember: Eine heiße Fahrt

Gegen den jetzigen Platz zum Schreiben war der gestrige allerdings Gold wert – nun sitze ich an der Hauptstrasse, 30 km vor dem angepeilten Ort, Autos und Laster rasen vorbei, immerhin haben wir ein schattiges Plätzchen unter einem Baum.
Nein, freiwillig würden wir hier keine Pause einlegen!
Doch nach einer anständigen Berg- und Talfahrt blinkt plötzlich ein Lämpchen im Auto auf. Mein Blick geht gleich zur Temperaturanzeige, das bin ich ja noch gewöhnt vom letzten Toyota hier, und die sieht so aus als wolle sie explodieren, es geht kaum höher! Schnell halten wir an, haben zum Glück einen Seitenstreifen und sehen, dass Wasser ausläuft. Es qualmt unter der Motorhaube durch. Wir öffnen sie und lassen nun erst mal den Motor auskühlen, bis wir den Kühlwasserbehälter öffnen. Zum Glück sind wir zu zweit, zum Glück haben wir Netz-Empfang und zum Glück auch ein gutes Buch zum Lesen. Am glücklichsten bin ich aber darüber, dass ich mir keine Sorgen mache.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Wasserbehälter kühl genug, dass wir Wasser nachfüllen können.   Wir starten und versuchen, als alles im grünen Bereich bleibt, weiterzufahren. Wir kommen jedoch keine 500 m weit, eher 300 m (darauf können wir uns gerade nicht einigen), da schnellt die Anzeige wieder rapide in die Höhe, so schnell kann man kaum gucken. Nun heißt es sofort wieder anhalten, und hier gibt es keinen Seitenstreifen. Egal, Warnblinker raus und sicher auf den Grünstreifen. Wir rufen den AA, den ADAC von Neuseeland, an. Was bin ich froh, dass ich in Deutschland noch auf der ADAC-Seite gesehen habe, dass ich eine Bescheinigung auf Englisch brauche, die ich dann auch angefordert habe. Mit der bin ich dann hier in ein AA-Büro gegangen und habe eine Membership-Karte mit einer entsprechenden Nummer bekommen. So rufen wir da an, die nette Frau gleicht die Daten ab und schickt uns einen Monteur. Inzwischen haben wir uns einen neuen Schattenplatz gesucht, und schon 10 min später kommt die Hilfe. Doch der Mann kann ebenfalls nichts machen und wird uns nun einen Abschleppwagen schicken, den wir so in einer Viertelstunde erwarten. Über das Smartphone haben wir die Nachricht bekommen, dass er unterwegs ist. Diese Vorteile der digitalen Welt begeistern mich immer wieder!
Wie es weitergeht, werde ich dann also später berichten!

20 km ungefähr fahren wir mit dem Abschleppdienst und sind dann in einer kleinen Stadt, in der auch dessen Werkstatt ist. Der Monteur macht sich sofort an die Arbeit und hat bald eine bzw. Drei Vermutungen. Die günstigste könnte heute noch gemacht werden, für alles andere müssten wir länger warten, könnten aber bis Nelson, die nächstgrößere Stadt fahren. Jetzt kommt ja der Jahreswechsel und die meisten Werkstätten haben dann ca. 1 Woche geschlossen…

Im Abschlappwagen

Wir gehen ins Café im Dorf und warten. Und um 16:00 die ziemlich erleichternde Mitteilung: es musste wirklich nur ein kleines Teil getascht werden, und die Wahrscheinlichkeit, dass nun die Temperatur da bleibt, wo sie hingehört, ist sehr groß. Was sind wir erleichtert, nur ein kleiner REstzweifel bleibt, der uns die restliche Fahrt nach Nelson auf die Anzeige starren lässt.  Doch alles bleibt brav!

Wir suchen uns nun einen „anständigen“ TOP 10 Platz, um auch mal wieder Wäsche zu waschen. Leider gibt es keinen Platz mehr, doch als ich vorschlage auf einem normalen Parkplatz zu nächtigen, fällt der Mitarbeiterin, die im Hintergrund das mitbekommt, ein, dass eine Familie, die eine Kabine gebucht hat, ohne Auto gekommen ist. Dort stellen wir uns hin, bekommen sogar noch Rabatt und sind zufrieden und glücklich! Wäsche waschen, Essen machen, schön draussen sitzen – der Tag hat doch eine schöne Wendung genommen!

Später machen wir uns noch zu Fuß auf ins Städtchen – hier herrscht richtiger Sommertrubel. So viele Menschen sitzen draußen, essen, trinken oder chillen einfach. Life Musik, die sich zum Teil überschneidet, einfach richtig „Leben“! Auch wir setzen uns dazu, ordern einBier, ich mit wenig Alkohol und Bernd ein normales – und trinken uns teuerstes, ekligstes Bier ever had! Bitter, nicht mehr herb – Hopfen pur… Bäh! Aber ich schlage mich und trinke es fast aus – das shcöne Geld, Bernd schafft nur sein halbes…  er meint, es wäre sonst eine teure Übelkeit…

Das wäre doch eine Idee für Worpswede..

Das Bier schmeckt eklig!

Trotzdem, es hat sich gelohnt, denn wir kommen aus dem Lachen gar nicht wieder raus! Als wären wir betrunken. Vielleicht ist es eher der Hopfen, der beschwipst und nicht der Alkohol? Wir wetten zumindest, dass jede Polizei uns pusten lassen würde…

Unser Bett haben wir vorher gebaut, die Zähne auch schon geputzt, nun gibt es noch einen zuckerfreien Pfefferminz, um den Biergeschmack weg zu bekommen, dass geht’s in wieder einmal gemütliche Bett.

Morgen werden wir noch einen Vormittag in Nelsen verbringen, da schreibe ich auch gerade in der Library. Anschließend geht es weiter Richtung Abel Tasman, da werden wir wandern, morgen und dann mit einem Wassertaxi zurückfahren. Es ist schade, dass wir nur einen Tag wandern können, haben wir doch die ganze Ausrüstung dafür mitgenommen, aber leider gibt es keinen freien Platz mehr – weder in einer Hütte, damit hatte ich sowieso nicht gerechnet, noch auf einem der diversen Campingplätze… es sind halt Ferien. Im letzten Jahr war ich früher da!

Also werde ich bis mindestens Sonntag kein WLAN haben – wundert euch also nicht…

 

31. Dezember: Zwei Tage

Die Fahrt von Nelson geht nach Motueka, es ist eine kurze Fahrt – und nach Marahau sind es dann auch nur noch 25 Min laut Google Maps. Wir beschließen, hier zu bleiben, und lieber früh zu starten.  Der kostenlose Campground hat schlechte Bewertungen, also suchen wir uns wieder einen Top10, der zwar ebenfalls voll ist, uns aber auch wie in Nelson einen Parkplatz anbietet. Mehr brauchen wir doch sowieso nicht. Und so verbringen wir einen gemütlichen ruhigen Abend, schlendern einmal durch die Hauptstraße und gucken Schaufenster, sitzen im Schatten auf dem Platz und lesen und genießen das tolle Wetter. Es ist laut hier, der Platz ist groß und voll, aber das stört uns nicht – als wir schlafen wollen, ist es still, das reicht mir.  Für morgen packen wir noch unsere Tagesrucksäcke, schmieren Brote und checken, was wir alles benötigen. Badezeug, Handtuch, Kameras…. morgen früh werden wir dazu zu müde sein.

und so ist es auch:

am nächsten Morgen wecken wir uns um 6:30 Uhr und sind nach einem Frühstück dann  eine Stunde später unterwegs. Der Berg vor Marahau, von wo alles losgeht,  ist  viel harmloser als in meiner Erinnerung.

Wir parken den Wagen direkt am Parkplatz des Wassertaxis, denn dort werden wir am späten Nachmittag ja landen. Wir haben das Boot um 16:00 gebucht, so haben wir ausreichend Zeit und können auch noch schwimmen gehen. Ich bin total aufgeregt, wie beim letzten Mal und muss immer wieder mein Gehirn einschalten, dass wir keinen Stress haben. Wo parken wir, haben wir nichts vergessen, was brauchen wir, schaffen wir das Taxi —- Silke an Großhirn, Du machst nur EIN Teilstück und das nicht alleine und Du hast genug Zeit!

Der Weg ist , wie ich es ja auch kannte, super ausgebaut und nur leicht bergauf. Da ich den Track von oben angefangen habe, erinnerte ich gut, wie erleichtert ich war, als dieser letzte Teil so gut zu laufen war – ich hatte so gar keine Kraft mehr. So zeitig und ohne „Vorwanderungen“ lässt es sich auch leicht-bergauf gut gehen, es sind wunderbare Aussichten auf die Buchten – und es ist viel los, besonders auf dem Wasser. Man merkt doch deutlich, dass sowohl Ferien als auch ein langes Wochenende ist, und ich versuche, das ganze Motorgetöse nicht zu nah an mein Gemüt zu lassen. Diese Ruhestörüng, dabei singen die Vögel so schön – Silke, nicht nerven lassen… Das ganze relativiere ich übrigens, sobald ich im Wassertaxi sitze….

Wir machen zweimal eine Pause, essen etwas und  entspannen. Diese Pausen sind so wichtig für mich, und doch achte ich zu wenig darauf, sie zu machen. Dabei ist richtig neue Kraft da, wenn  es weitergeht!


Inzwischen ist es warm geworden, wir haben uns mit Sonnencreme eingeschmiert und Sonnenhüte auf. Meistens ist der Weg zwar schattig, aber eben längst nicht immer.


Kurz bevor wir am Ziel sind, nach fast 14 km Strecke, entdecke ich auch den Campground, auf dem ich als letztes geschlafen habe. Den Berg vorher werde ich nie vergessen, ich hatte das Gefühl, er nähme nie ein Ende. Voll in der Sonne, steil bergauf, heller Sand, der blendet. Und nun gehen wir ihn bergab – ich habe noch einmal so ein Verständnis für mich! Auch bergab ist er anstrengend – die Zehen stoßen am Schuh vorne an, die Knie beginnen leicht zu wackeln, die Füße tun sowieso schon weh…. aber irgendwann kommen wir unten an und sind am Ziel – es ist halb eins…. noch zwei und eine halbe Stunde bis zum gebuchten Taxi… klar schwimmen können wir, aber dann? Es gibt kaum Schatten. Zwei Wassertaxis sind gerade angekommen und wir nutzen die Gelegenheit zu fragen, ob wir auch einen vorher nehmen können – es geht auf jeden Fall eines um zwei Uhr. Wir hätten es wissen müssen – die Neuseeländer sind unkompliziert. Klar, kein Problem, das eine fährt jetzt schon, wir können mit – und so verschieben wir das Baden auf später.

Oh, ich hatte vergessen, wie cool das Motorbootfahren ist. In der Bucht fährt es noch normal langsam – aber dann Vollspeed! Ein Genuss, einfach nur geil, nur berauschend! Ich wünschte wirklich, die Fahrt würde nie enden – wenn das beim Fliegen doch auch so wäre – und vergessen ist all der Lärm, der die Touristen nerven könnte…. oh, oh!
Wir sind erstaunt, wie lang die Strecke ist, die wir nun abfahren und dementsprechend gelaufen sind! Ursprünglich war der Gedanke da, zwei Etappen zu laufen, aber bei der zweiten hält das Boot nicht an – und somit war das Ziel gesteckt. Wir haben dann halt überlegt, dass wir von der zweiten noch ein Teilstück laufen könnten, aber unsere beider Füße waren echt Matsch!

In Marahau wird das Boot auf einen Hänger gewuppt, der wiederum von einem Trecker gezogen wird. Es sind viele dieser Traktoren im Wasser, die  immer wieder Boote an Land bringen. Das Boot wird dann zum Parkplatz gezogen, mit uns an Bord.

Anschließend wollen wir noch einmal in den Pazifik springen, nehmen unser Badezeug und laufen zum Strand, der sehr dicht ist. Aber von wegen springen – bis das Wasser über die Knie geht, müsste man kilometerweit weit laufen… also legen wir uns nur einmal hin, um uns abzukühlen…
Egal, dafür haben wir richtig Zeit heute noch, fahren wieder nach Motueka, wo wir mit Ach und Krach noch ein offenes Kaffee finden – es ist viertel vor drei… dort sitzen wir dann und lesen, trinken literweise Wasser neben unserem Cappuccino und werden immer wieder aufgefordert zu bleiben, obwohl nebenbei schon geputzt wird. Ausgeruht und gestärkt wollen heute wieder kostenlos übernachten und fahren die halbe Stunde weiter nach Nelson. Zwischendurch machen wir in Matua Station, denn ich habe gelesen und beim letzten Mal ausprobiert, dass es dort leckere „Fish und Chips“ gibt. Als ich da war, war es ruhig, beschaulich – heute ist der Bär dort los. Der Parkplatz wurde auf eine Wiese ausgeweitet, es spielt eine Band und überall sitzen Leute und trinken und essen. Feiern den Sommer! Auch bei dem kleinen Laden, in dem wir essen wollen, müssen wir warten, aber nicht zu lange. Und so sitzen wir bald draußen und essen Backfisch mit vielen dicken Pommes, alles in Papier gewickelt. Und lecker! Wir wandern noch durch einige Kunstgeschäfte und machen uns langsam wieder auf den Weg.

In Nelson wissen wir mehrere „self-contained“-Plätze. Der erste, direkt am Wasser und sehr ruhig gelegen, ist bereits voll, vier Autos sind erlaubt, und wir sind Nummer fünf… Zwei andere sind mitten in der Stadt auf riesigen Parkplätzen, auf denen die Anzahl der Übernachtungszahlen-erlaubten blau markiert ist. Dort stellen wir uns hin. Es ist zwar nicht wirklich gemütlich, aber witzig, denn wir sind  nicht die einzigen, die ihre Stühle herausholen und dann chillen. Irgendwann gehen wir noch eine Runde durch die Stadt, suchen öffentliche Toiletten auf und machen uns dann bett-fertig. Ich bin unsagbar müde!

Und heute ist der letzte Tag des Jahres! Vielleicht schreibe ich nachher noch einen Rückblick, erst einmal mache ich Schluss, denn ich möchte so gerne mein Buch weiterlesen – ein Jugendbuch, das ich mir hier gekauft habe. Gut zu lesen, der Wortschatz so, dass ich nicht alles nachschlagen muss. Das zweite derselben Autorin habe ich auch schon erworben und daher muss ich das erste nun bald zu ende sein.

 

31. Dezember: eigentlich schon Neujahr

Wir sind ja nun schon fast 12 Stunden drin – im neuen Jahr! Ihr werdet es auch gleich erreichen! Ich wünsche Euch allen

EIN FROHES GESUNDES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2019

Bei uns ist es nicht nur bereits 2019, sondern auch Halbzeit! Die letzten Tage, eigentlich schon die letzten beiden Wochen, sind schnell vergangen. Vielleicht nicht gerade verflogen, aber doch schneller als am Anfang. Wir haben gestern überlegt, woran das liegt, sind aber zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen. Wahrscheinlich haben wir uns an dieses Leben gewöhnt, was nicht heißt, dass ich es immer so haben könnte. Für diese Zeit ist es toll, aber ich freue mich auch auf Worpswede! (Ich weiß, ich wiederhole mich:-))
Gestern sind wir nun nach Picton gefahren. Von hier startet morgen unsere Fähre auf die Nordinsel. So haben wir gestern Abend noch eine Route ausgearbeitet, die wenig Stress und schöne Orte verspricht. Vieles werden wir auslassen, was zwar bedauerlich ist, aber sonst sitzen wir einfach zu viel im Auto, dazu habe ich derzeit überhaupt keine Lust.

Natürlich haben wir auch ein wenig auf der letzte Jahr zurückgeblickt. 2018 war für unsere Familie sehr positiv ereignisreich – Bernds Abschied von Hamburg, Sven und Björn in Montreal zum Studieren, und ich komme mit meinem Wal-Buch im nächsten  Jahr ins Fernsehen.  Alles spannend!  Dazu kommen tolle neue Kontakte, superschöne Kurse mit netten Teilnehmern, das Jahr war toll!  Es war noch viel mehr, aber das hier ist ja ein Reiseblog und kein Jahresrückblick…
Den Vormittag an Silvester haben wir auch noch in aller Ruhe in Nelson verbracht – Café, Bibliothek, Café. Die Nacht war unruhig, weniger von den Campern, die brav alle gegen 23:00 im Auto waren, als von einem Idioten, der mitten in der Nacht laut hupend über den Parkplatz fuhr und dann wieder verschwand, von der Müllabfuhr, die schon um 5:00 ihre Arbeit verrichtete, außerdem war der Platz die ganze Nacht über hellst beleuchtet. Kann mir mal einer sagen, wozu? Unsere Vorhänge schafften es kaum, das Licht einigermaßen rauszuhalten! Und wenn sich eine Gardine löste, kommt leider immer wieder vor, wurde ich wach, weil es so hell war….
Na egal, wir stehen um halb acht auf und packen alles zusammen und begeben uns ins erste Café.
Weil Bernd noch einiges am Rechner erledigen muss und auch unsere Geräte Strom brauchen, begeben wir uns danach in die Bücherei, und ich schreibe meinen Blog. Anschließend, auf dem Weg zum Auto,  klingelt plötzlich mein iPhone – es ist Bernd, der doch neben mir geht, der mich auf WhatsApp anruft. ??? Er weiß auch nicht, was das soll. Und wir schieben es auf die Hosentasche – bis Sven eine SMS schreibt, warum Bernd ihn immer anruft. Und ob wir gerade Zeit hätten zum telefonieren… so schnacken wir abwechseln mit Sven, erst ich, dann Bernd. Während die beiden am Erzählen sind, hole ich mir einen Stuhl aus dem Auto, setzte mich in den Schatten vor der Bibliothek und lese. Um eine Vokabel nachzuschlagen, brauche ich mein Handy – und sehe, dass meine Freundin Andrea gerade angerufen hat. Ups? Es ist ist halb eins, also bei denen mitten In in der Nacht… Ich rufe zurück – und es ist so schön, ihre Stimme zu hören, so nahe, als ob wir uns gleich für einen Kaffee verabreden würden. Nur – sie schwört, dass sie mir zwar gerade eine SMS schreibt, mich aber nicht angerufen hat. ??? Was ist da bei uns, oder bei What’sApp los? Ich kann bei Google nichts finden, finde es aber sehr seltsam. Zufall? Virus? Höhere Mächte? Wir werden es weiter beobachten… Andrea hatte Spätdienst und muss nun dringend ins Bett, so legen wir also bald auf.
Wir haben noch keine Lust auf Auto-fahren, dazu hab ich derzeit sowieso komischerweise wenig Lust, also sitzen wir wieder draußen in einem anderen Café – ich esse etwas Herzhaftes, Bernd trinkt einen Kaffee. Erst anschließend begeben wir uns auf den Weg, es sind ca. 100 km, also nicht viel, dafür aber umso mehr Kurven, man kommt sich vor wie auf einer Skipiste – nur hat man da mehr Platz…. Die Landschaft nach Picton ist wunderschön – uch hier wiederhole ich mich, ich weiß. Doch ergibt immerzu Blicke auf das grünblaue Wasser des Malborough-Sounds, dazu blauer Himmel und dunkelgrün bewaldete Berge. Das von allen Höhen! Am schönsten ist es natürlich von ganz oben.

Richtig gut drauf bin ich  heute nicht. Am letzten Tag des Jahres bin ich eigentlich nie gut drauf. Hab immer ein komisches Gefühl, was wohl kommen wird, was das nächste Jahr bringt –  da das aber IMMER so ist, kann ich nicht gerade von Vorahnungen sprechen…

Bucht in Picton
Den musste ich einfach fragen, ob ich Foto machen darf – er freute sich

Wir nehmen heute einen normalen Campingplatz, mit Duschen! Der erste ist bereits komplett voll, der zweite hat noch eine Platz für uns, richtig schön unter einem Baum auf einer Wiese. Die „Auflagen“ : Ab halb eins ist Ruhe angesagt und absolutes Feuerwerksverbot, da dieses ein Familien-Campingplatz ist. spätestens ab eins sollen auch alle Auswärts-Feiernden wieder hier sein, damit danach kein Autolärm mehr ist. Oh wie wundervoll. Mein dröhnender Kopf freut sich tierisch!

Viele Boote sind mit auf dem Platz

Und wirklich, hier und da wird ein wenig gefeiert, mit etwas Musik, insgesamt alles sehr harmlos! Wir machen uns einen leckeren Salat und Spiegeleier, planen danach ein wenig unsere weitere Reiseroute und lesen dann. Ich habe mein Buch inzwischen durch, und kann nun ein nächstes anfangen. Irgendwann, weit vor Mitternacht, werden wir müde. Sollen wir wirklich noch eine Stunde warten?? Wir machen es uns im Bett gemütlich – die Deckenbeleuchtung an, eine Flasche Wein zum Anstoßen, und lesen hier weiter, ein Auge auf die Uhr.

Unser Bett mit Deckenbeleuchtung

Pünktlich stoßen wir an, bzw. Trinken nacheinander aus der Flasche, und gucken, ob wir aus dem Autofenster etwas Feuerwerk ausmachen können. Aber es gibt nur ein wenig Lichtschein, wie Wetterleuchten. Und auch das ist schnell zu Ende! Und wirklich um viertel vor eins ist es komplett still auf dem Platz – und ich schlafe bis auf merkwürdige Träume wie ein Murmeltier – aber vielleicht träumen die ja auch merkwürdig…

Vorher…
Nachher…

weiter zu Januar 1