Abflug

Nun sind wir wieder zuhause, aber ich möchte Euch den letzten Tag nicht vorenthalten! Denn da passierte noch etwas sehr Ungewöhnliches:

3. Februar:

Es ist unser letzter Tag hier, in Australien und im Urlaub, schon ein komisches Gefühle! Ich freue mich auf Worpswede, auf die ganzen lieben Freunde und Bekannte, auf „unsere“ Kleinen, die die Tage zählen, bis wir wiederkommen. Aber dass nun diese freie Zeit ohne Verpflichtungen zuende sein soll, ist auch schade! Trotzdem: Die Vorfreude überwiegt!

Aber wir haben ja noch diesen Tag und den wollen wir nutzen! Wir können das Gepäck im Hotel lagern und machen uns dementsprechend nur mit Kamera und Handy auf den Weg. Mit dem Zug wollen wir an den Hafen und dort auf eine Fähre, die uns an die Manly-Bucht bringt. Zur Bahnstation, die ja etwas weiter als der Bus ist, wollen wir ein Rad nehmen – Lime bietet hier keine Roller, dafür aber E-Bykes an, mit der gleichen App zu öffnen. Ich stehe schon in der Warteposition, als uns klar wird, dass Bernd ja keine mobilen Daten hat – hier in Australien haben wir nur mein iPhone dafür aktiviert – und er so kein Fahrrad nehmen kann. Na gut, also fahre ich los, wir treffen uns an der Station. Wenn ich den Weg finde, bei meinem schlechten Orientierungssinn, dann Bernd doch allemal! Denke ich und warte, und warten und warte. Es ist schon recht warm, die Sonne scheint superschön, doch warten ist trotzdem langweilig. Endlich kommt Bernd, leicht sauer, weil ich „einfach losgefahren“ bin, ohne dass er den Weg kannte. Hallo? Irgendwie war seine Orientierung gerade weg und er fand sich plötzlich am Hotel wieder, war also im Kreis gelaufen … Und konnte google maps nicht nutzen, weil er ja kein Internet hat. Von dort wußte er jedenfalls den Weg. Und ihm war klar, dass ich ihn ja nicht ärgern wollte, und er ja auch nichts gesagt hatte.

Im Zug konnte ich nun auch noch mal aufnehmen, wie man die Sitze ändern konnte:

An der Fähre staut es sich bereits – 1000 Menschen passen auf das Schiff, wir sind ziemlich die letzten. Was ein wenig schade ist, denn so sind die besten Plätze draußen natürlich weg. Einen Stehplatz an der Seite bekommen wir aber noch und damit auch die Möglichkeit, noch schöne Bilder zu machen.

Neben uns steht ein deutsches junges Pärchen,  von denen mir das Mädel gleich  auffällt, in ihrer frischen offenen Art und der natürlichen Ausstrahlung. Ich kümmere mich allerdings nicht weiter um die beiden, bis ich von dem Jungen angesprochen werde: ob wir zufällig aus Worpswede kommen… Ja? Und die Eltern von Björn und Sven sind… Er heißt Simon und als er mir auch noch seinen Nachnamen verrät, weiß ich genau, mit wem ich es zu tun habe! Simon hat mit unseren Jungs lange Fußball gespielt, seine Mutter kenne gut aus meinem Lieblings-Bioladen.
Die Welt ist so klein, und die Zufälle manchmal so groß! Wir schnacken eine Runde und gehen noch gemeinsam einen Kaffee trinken. Simons Freundin Nora ist ebenso offen, wir haben unsere helle Freude, uns mit den beiden auszutauschen, erzählen so nett, dass ich sie schon mal beide für September auf einen gemeinsamen Abend einlade. Vorher sind sie noch nicht wieder im Lande. Tja, Worpswede begegnet einem überall – das ist doch klasse!!

Nach dem ausgiebigen Kaffee trennen sich unsere Wege, wir gucken uns noch ein wenig um und schlendern durch‘s Viertel. Der Strand als solches ist beliebt und dementsprechend voll. Dort bleiben wir also nicht so lange und bedauern es auch nciht, dass wir keine Badesachen dabei haben. Der Gedanke kam vorher nämlich kurz mal.

Rückfahrt

Wieder zurück in Sydney-Mitte fahren wir noch einmal Richtung Grünes Haus, trinken einen weiteren Kaffee und machen uns dann über Umwege auf den Weg zum Hotel. Eigentlich müssten wir noch viel Bus und Bahn fahren, unser Ticket wird einfach nicht leer. Sonntags scheinen die öffentlichen Verkehrsmittel besonders günstig zu sein.

Noch ein paar Eindrücke der Stadt:

Zum Flugplatz nehmen wir ein Taxi. Wir haben noch einige australische Dollar übrig und alleine der Gedanke, mit dem Gepäck wieder zu einer Haltestelle zu laufen, treibt uns den Schweiß auf die Haut. Und so ist es viel einfacher.

Der Flug geht um 21:45 Uhr, wir haben bereits eingecheckt und müssen recht viel warten. Aufgeregt bin ich, anders kann ich das nicht sagen. Kurz vor dem Abflug nehme ich dann doch eine Valium, um gelassener zu sein – vielleicht lerne ich dann ja eher, dass ich mich nicht aufregen muss. Dieser Flug dauert 14,5 Stunden und ich meistere ihn echt gut. Anfangs habe ich noch etwas mehr Angst, aber dann kann ich mich bald entspannen, und döse sogar manchmal weg. Erst zum Ende hin werde ich wieder unruhiger, besonders als Turbulenzen vorhergesagt werden und sich die Flugbegleiter auch anschnallen müssen. Da dreh ich total am Rad, denke, dass meine letzte Stunde geschlagen hat. Ich weiß genau, dass es noch nie Probleme auf Grund von Turbulenzen gab, und dass es nur eine Verletzungs-Prophylaxe ist. Trotzdem – ich habe  Angst, nein, es ist die nackte Panik, die mich überfällt. Und dann ist es wieder vorbei – die Turbulenzen kommen kaum, ich kann mich wieder beruhigen. Eigentlich weiß ich genau, dass bei Emirates noch nie eine Maschine abgestürzt ist…

Ich hatte die Vorstellung, im Flieger über diesen Tag zu schreiben, aber das bekomme ich nicht hin. Aber ich entspanne viel, und bald sind es „nur noch“ vier Stunden vor mir, dann drei und es wird absehbar. Wir fahren ja gegen die Zeit und dementsprechend ist es die ganze Zeit dunkel. Erst in Dubai wird es langsam heller.  Dort haben wir drei Stunden Aufenthalt, trinken einen Kaffee – wie einfach ist es, dass man überall in jeder Landeswährung einfach mit der Kreditkarte zahlen kann- und nichts umtauschen muss.

Nun noch sieben Stunden, dann sind wir in Hamburg. Diese Stunden fallen mir auch nicht wirklich leicht, ich merke, dass die Nerven langsam brach liegen. Eine ungarische Flugbegleiterin, die gut deutsch spricht, nimmt sich Zeit für mich, erklärt mir noch mal, dass es hier, wo wir gerade sind, immer Turbulenzen gibt, weil hier der Jetstream ist. Und dass sie selbst diese Paniken so gut kennt – und deshalb ihr Beruf auch eine Herausforderung für sie darstellt. Wie gut tut es mir, das zu hören! Sie bietet mir auch an, zu ihnen in die Küche zu kommen, wenn ich Angst bekomme, dann können wir schnacken und dann sei ich abgelenkt. Es passiere nichts, es sei alles sicher. Ich weiß, warum ich mit Emirates fliege, denn diese nette unkomplizierte Art der Hilfe bei Angst habe ich dort schon öfter erlebt. Und das tut einfach gut!

Heute wird auf dem Hamburger Flugplatz gestreikt, wir lesen es morgens in Dubai in der Zeitung. Und sind gespannt, ob unser Gepäck davon betroffen ist. Aber alles läuft reibungslos und wir schultern unsere Rucksäcke und begeben uns mit der S-Bahn nach Reinbek zum Auto. Kalt ist es hier!!

Das Rechtsfahren ist besonders fremd und Bernd schaltet prompt beim Blinken den Scheibenwischer an. Auf der Autobahn wundere ich mich über die Laster auf der „Überholspur“ – ich bin zu müde, um wirklich zu raffen, dass wir uns dort befinden. Zum Glück ist die Autobahn frei und wir kommen staulos zuhause an!

Und davon berichte ich morgen! Mein Jetlag sagt mir, es ist dringend Bettzeit – auch wenn andere sich jetzt erst vor die „Tagesschau“ setzen….  und auch die Bilder arbeite ich erst morgen ein!

 

Sydney Nummer 4

Samstag, 2. Februar

Auch heute ist es bewölkt, eher ein wenig kühler von den Temperaturen, aber weil es recht schwül ist, wirkt es natürlcih wärmer. Auf jeden Fall möchte ich in den Botanischen Garten – Ihr weißt schon warum… ich möchte mir die Kette auf jeden Fall noch einmal ansehen, bin ziemlich entschlossen, sie mitzunehmen.

Wir beginnen den Tag mit einer erfrischenden Schwimm-Runde im Pool! Der ist richtig lang, ich denke, seine 20 m wird er haben. Wunderbar! Anschließend fahren wir, nach einem schönen Frühstück in einer am Hotel nahegelegenen Passage,  zu einem Markt, vorwiegend Kunsthandwerk wird hier angeboten. Der Bus kommt nur langsam voran, der Verkehr ist stark – und offenbar wird das Weiterfahren am Zebrastreifen arg geahndet – wir haben manche Vollbremsung erlebt, und das, wo wir noch nicht einmal genau wußten, ob wir wirklich rüber wollten… (dann sind wir natürlcih gegangen…). Und stehen wir ständig an Übergängen….

Überall wir heute das Chinesische Neujahrsfest gefeiert – das Getrommel dabei ist irre laut!

Der Markt ist bunt mit  Kunst und Klamotten, teils gebraucht, teils neu, aber nicht nur Kitsch, höchstens ein wenig, internationale Küche an Ständen (früher sagte man Imbiss-Stand), eine Frau, die Musik machte…

Bei einem Inder habe ich mir dann eine Kette gekauft, sie ist total schön, etwas größer und gut erschwinglich. Besonders angetan bin von seiner Frau, die einer Kundin mit Henna gerade ein Tatoo malt. Wunderschön!! Aber nein, ich hab dann doch davon Abstand genommen, so sehr es mich auch in den Fingern gejuckt hat.

Vor dem  Botanischen Garten machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Biblibliothek, die State Library of New South Wales. Ich komme mir in eine andere Zeit oder in einen Film versetzt vor: ein altes Gebäude, mit einem Pförtner im Eingangsbereich, der für Sicherheit und Fragen zuständig ist und sich nicht weiter um Bescuher kümmert, eine riesige Halle mit Buchrealen an der Seite und in der Mitte Tische, an denen Leute arbeiten oder lesen.
Gleichzeitig sind in einem Teil alte Portaits ausgestellt und davor ein Raum, in dem sich alte und neue Portraitsfotos abwechseln. Ein Apparat fordert dazu auf, von sich ein Selfie zu machen – und natürlcih kann ich es nicht lassen – und schwupps bin ich auch an der Wand…

Im Garten dann sehen wir nun noch einen anderen Teil und kommen von hinten an den Shop. Ich begutachte mein auserwähltes Stück von allen Seiten – und entscheide mich  dagegen. Sie gefällt mir nicht mehr 100%, sondern erreicht 90%, und da ich ja gerade die andere gekauft habe und es mal nicht übertreiben will, verzichte ich. Bei dieser schweren Entscheidung hat Bernd sich diskret in eine andere Ecke verkrümelt….

Nun nehmen wir den Bus in die Wohnung, wir müssen packen und müde sind wir auch. Muss ich erwähnen, dass sich bei mir die Flug-Aufregung langsam breitmacht?

 

 

Sydney die Dritte

1. Februar

Es ist abgekühlt heute nacht, heute sollen es nur noch 22 Grad werden und außerdem regnen – ein Wetter, um shoppen zu gehen und sich Stadtteile anzusehen.

Nach einem schönen Frühstück machen wir uns auf den Weg, wir wollen ein total begrüntes Haus ansehen, von dort aus ins chinesische Viertel und dann in den chinesischen Garten. Abzweigungen inbegriffen…

Ich kann den Gang gar nicht mehr im einzelnen aufzählen, der Tag ist einfach beeindruckend! Ein voll bewachsenes Hochhaus – mit rd. 38000 Pflanzen aus 250 australischen Arten, beeindruckend! Auch innen sind Grünpflanzen links und rechts der Rolltreppe!
Oben ist eine Viereck-Konstruktion aus reflektierenden Platten, die bei Sonne das Licht in den Hof werden, heute also nicht. Im Hinterhof sind kleine Cafés und Bars, da trinken wir entspannt erst einmal einen Cappuccino. Auch ringsum ist die Architektur immer wieder bestechend schön! Es ist sicher nicht billig hier zu wohnen – aber einfallsreich und eine tolle Atmosphäre.

 

Unser Weg führt ins chinesische Viertel und von dort in den chinesischen Garten. Hier müssen wir Eintritt zahlen, aber er ist unbedingt wert. So entspannend, mitten in der Großstadt. Wasserfälle, viele Steine, Felsen, auf denen Echsen sitzen, einfach wunderschön! Pflanzen, die unglaublich duften, DIe Tierkreiszeichen aus Metall klein in die Gärten gestellt und eine Beschreibung dazu.

Ein Besuch in einer sehr edlen Passage steht im Gegensatz zu einem am Vormittag in einer Markthalle. Hier sind keine Preise mehr angeschrieben, hier kauft eh nur jemand ein, der Geld wie Heu hat. Aber es ist schön, durchzulaufen. In der Markthalle hingegen wurde alles mögliche angeboten, made in China, versteht sich. Dass ich mir eine Handtasche für mein Ipad gekauft habe, für sage und schreibe 12$ (ca 7€) möge man mir verzeihen, sie ist so schön und praktisch!!

in der Wohnung machen wir uns noch einen schönen Salat und chillen. Soviel Stadt-Gehen ist doch anstrengend, auch wenn wir immer wieder Pausen einlegen!

Und es bleibt dabei: Sydney ist einfach eine klasse Stadt!!

 

Sydney die zweite

Ich bin im Verzug mit dem Schreiben – es geht also weiter am 31. Januar:

Am morgen bin ich ziemlich müde, ich merke die Anstrengungen des letzten Tages. Mein Kopf dröhnt, aber ich kenne da ja nun nichts, gerade wenn ich weiß, woher es kommt, ich nehme eine Tablette, ruhe noch eine halbe Stunde und schon kann der Tag beginnen! Wir machen uns ein Müsli, packen ein paar Sachen ein und gehen los. Heute soll es sehr heiß werden, bis 38 Grad und sofort schlägt uns heiße Luft von bereits 34 Grad um die Ohren, als wir aus der Tür treten. Man soll die Klima-Anlagen nicht unterschätzen, der Wechsel ist immer irre.

Mit dem Bus geht es ins Zentrum, erstes Ziel ist der Botanische Garten. Wir steigen schon zwei Stationen vorher aus, denn da ist eine riesige Kathedrale, die ich gerne besichtigen möchte. Und sie ist wirklich schön. In ein gelbes Licht getaucht, was ich mag, Bernd weniger. Während wir uns umsehen, kommt eine Jungengruppe, alle in gleichen Klamotten, weißes Hemd, Schlips, dunkle Hose, also muss es eine Klasse, oder auch mehrere sein, es nimmt  gar kein Ende. Sie alle gehen nach vorne und bekommen irgendwelchen christlichen Unterricht, zunächst wird gebetet. Irgendwie habe ich Vorbehalte gegen eine reine Jungenschule…

Beim Überqueren einer breiten Straße entdecken wir einen „Express-Gang“, können uns nicht wirklich viel darunter vorstellen und denken, es ist ein Tunnel, der auf die andere Seite führt. Aber nein, es ist ein langer, langer Tunnel, mit einer Rollpassage, wie man es von langen Flughafen-Gängen kennt, der zu einem Parkhaus führt, und direkt in einen Park.


Durch den Hidepark gehen wir weiter, wieder so schöne dicke alte Bäume! Und Ibisse mittenmang, wie der Hamburger sagen würde. Nur die Hitze ist kaum auszuhalten! Nun ist der Botanische Garten nicht mehr weit und der bietet auch viel Schatten.

Wir besuchen den Shop und wieder einmal gibt es so schöne Dinge! Naja, wir bleiben noch ein paar Tage hier, da kann ich bestimmt noch einmal herkommen – da gibt es eine so schöne Kette! Und ob ich die kaufen will, so schnell kann ich mich nicht entscheiden.

Man kann sie leider gar nicht so gut erkennen…

Klar können wir bei dem Wetter tolle Fotos machen – der blaue Himmel ist unschlagbar! 36 Grad haben wir inzwischen erreicht, ich schleiche vorwärts. Und als wir den Hafen dann wieder erreichen, beschließen wir, erst einmal zurück in die Wohnung zu fahren und eine Mittagspause einzulegen. Die ist ja nun mal schön klimatisiert. Abends wollen wir dann noch mal hineinfahren, um dann die Lichtsspiele an der Oper zu sehen.

Zwischen Bushaltestelle und Wohnung kaufen wir noch frisches Obst ein – das gibt dann ein leckeres Müsli!

Bernd geht erst einmal ins hoteleigene Schwimmbad, ich kann mich dazu noch nicht aufraffen. Setze mich nach dem Müsli lieber erst einmal ins Büro, um zu schreiben – draußen sind es inzwischen 38 Grad!

Wir bleiben bis um halb sieben hier, ruhen uns aus und genießen die Kühle. Lesen, dösen, haben es nett!

Inzwischen ändert sich das Wetter – es ist stürmisch geworden und auf 23 Grad abgekühlt. Einfach so! Wunderbar! Wir laufen zum Bus und fahren wieder in die Stadt. Allerdings sind wir noch zu früh, daher besuchen wir erst noch ein anderes Viertel, eines, das St.Pauli ähnlich ist: früher und Teile immer noch verrucht, vieles umgewandelt in teurere Wohnungen und viele Kneipen und Cafés. Es herrscht eine tolle Stimmung, aber viel Zeit haben wir nicht, denn wir haben einen falschen Bus genommen, der einen dicken Umweg fuhr, bis er dieses Viertel erreichte. Den eigentlichen, der gleich danach gekommen wäre, hätte nur 3 Stationen gebraucht…

Wir laufen zur Opera und kommen gerade rechtzeitig: das Lichtspiel hat gerade angefangen, und ist bereits nach ca. 8 Minuten wieder vorbei. Aber es hat sich gelohnt, es sind tolle Farben und Figuren!

Ich hätte gedacht, dass die Treppen voll von Menschen sein würden, aber weit gefehlt. Nur vereinzelt stehen welche hier und da und machen Fotos. Die Meisten sind weiter unten in den Bars und Restaurants. Morgen beginnt hier das große Fest zum Jahreswechsel der Chinesen, auch da werden die aufgestellten Figuren bewundert. Ich bin gespannt, was wir so davon mitbekommen werden.

Wir machen uns langsam wieder auf den Weg in die Wohnung, diesmal mit dem Zug. Und erleben, wie eine junge Frau reinkommt, einfach die Lehne umklappt und dann vorwärts fahren kann. So einfach kann man in den Bahnen die Sitze so gestalten, dass man immer in die gewünschte Richtung fahren kann oder einen Vierer-Sitz gestaltet, in dem man sich gegenüber sitzt. Genial!

 

Sydney

Wir sind natürlich zeitig am Airport. Drei Stunden vorher sollen wir da sein, 2,5 reichen unserer Meinung um die Uhrzeit auch aus – und das stimmt. Die Schlange am Schalter ist nicht lang, doch dann kommt die Überraschung: Wir brauchen entgegen der Aussagen auf dem Hinflug doch ein Visum für Australien. Jeder, der den Flugplatz verläßt, braucht eines. Aber, kein Problem, drüben am Schalter können wir eines besorgen. Gut, dass wir so früh sind! Wir müssen uns danach auch nicht wieder anstellen, sind nur um 150$ ärmer. Einen Tag später lese im Internet, dass es online kostenlos ist….

Bald sind wir eingecheckt und trinken noch einen letzten Cappuccino auf neuseeländischem Boden. Ich bin aufgeregt, ich gebe es zu. Ich nehme eine Valium, eine „Scheiß-Egal-Pille“. Irgendwie muss ich es doch lernen, dass Fliegen ungefährlich ist. Doch selbst, wenn ich es schreibe, glaube ich nicht wirklich daran, obwohl ich doch den letzten Flug schon wieder überlebt habe…

Immerhin bin ich schon mal bei der Sicherheitskontrolle ruhiger, normalerweise finde ich meine Sachen nicht, und vertütel mich, wenn ich alles mögliche wie Schlüssel oder handy daneben legen soll. Gut, die Pille wirkt schon mal. Dann dauert es auch gar nicht mehr so lange, bis wir im Flugzeug sind. Noch geht alles – und ich mache es gut, muss mich wirklich ein wenig selber loben. Den Start mag ich sowieso, aber auch als wir oben sind, bleibe ich recht ruhig. Erst so nach einer Stunde werde ich etwas nervös. Und mache mir noch einmal bewußt, woher diese Sch…Flugangst kommt. Ausgeliefert sein, das war ich, als ich als Kind im Krankenhaus war, hier bin ich freiwillig! Und als Kind wußte ich nicht, dass ich in Sicherheit bin, hier weiß ich es! Ich bekomme es gut geregelt, es tauchen viele Bilder von damals in meinem geistigen Auge auf, Untersuchungen, viele gemeine Dinge – aber heute ist nicht damals, und heute habe ich mich bewußt für dieses Flug entschieden. Keiner zwingt mich – und dass ich nicht aussteigen kann, ist kein Ausgeliefertsein, sondern doch glatt ein Schutz! Fein, so schaffe ich die nächste Stunde! Und zwar gut, entspannt, ohne Tränen. Dann kommt eine Wolkenschicht, in der Höhe. Das Flugzeug fängt gut an zu rappeln, aber wir müssen uns nicht einmal anschnallen. Kurz bekomme ich Panik, aber nur kurz. Dann singe ich innerlich immerzu zu diversen Melodien „I am safe“ – und das wirkt wie ein Mantra. Wenn es zu doll wackelt, bilde ich mir einfach ein, dass die Flügel uns doch halten und alles ausgleichen. Tun sie ja auch! Und in der ganzen Fluggeschichte ist noch nie ein Flügel abgebrochen, hab ich gelesen. Und ich glaub einfach mal, das unser wohl nicht der erste sein wird.

Nach 3,5 Stunden hab ich es geschafft, und zwar richtig gut! Beim Landen hatte ich zwar nicht das volle Vertrauen, aber wir sind ja heile auf australischem Boden angekommen.
Es dauert auch nicht so lange, bis wir den Flugplatz verlassen dürfen. Ein kleines Problem gibt es, weil wir in NZ Pflanzensamen gekauft haben und die angeben müssen. Wir wollen lieber ehrlich sein, nicht dass wir gefilzt werden und dann entdecken sie etwas. Doch die Samentüten sind verschlossen und im schlimmsten Fall würde der nette Zollbeamter sie dabehalten, bis wir wieder nach Deutschland fliegen. Aber erst einmal sieht er im Computr nach – alle drei Sorten, die wir gekauft haben, wachsen sowieso auch in Australien, also kein Problem.

Mit einer U-Bahn fahren wir 4 Stationen, dann müssen wir noch 16 Minuten laut Google zum Hotel laufen. Das Hotel hatte ich gebucht, nachdem zwei Jungs auf einem freedom Campingplatz erzählt hatten, was für schreckliche Hostels sie in Australien hatten, gerade in Sydney. Darauf hatte ich nun gar keine Lust und suchte ein Zimmer, in dem wir auf jeden Fall ein eigenes Bad haben. Für 100$ die Nacht, das sind ca. 60€, das fand ich gut, und eine Küchenzeile sollte auch drin sein.

Die 16 Minuten sind lang mit den schweren Rucksäcken und der erdrückenden Wärme. Der Schweiß läuft uns runter, und wir sind glücklich, als wir in die kühle Hotelhalle kommen. Wir können auch schon in unser Zimmer, der Concierge bringt uns hin – einmal aus dem Gebäudeh hinaus, um die Ecke und dann – er öffnet eine komplette  Wohnung! Vorne gleich eine kleine Sofaecke mit Fernseher, dahinter ein Esstisch mit einer Küchenzeile. Er erklärt uns noch Kleinigkeiten und läßt uns dann alleine. Wir erkunden das Reich und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus: hinter der Küchenzeile ist noch ein mittelgroßes Büro, mit einer Glaswand vom Rest abtrennbar, dann geht ein langer schaler Flur zu den übrigen Räumen: ein großes modernes Badezimmer mit einer Badewanne und einer großen Dusche, ein kleiner Raum mit einer Waschmaschine und einem Trockner, ein kleiner Raum mit Regalen, und dann ein großes Schlafzimmer, von dem aus eine Art Balkon abgeht. Ein riesiger bespiegelter Kleiderschrank ist ebenfalls vorhanden, ebenso wie ein Fernseher. Die Küche hat einen anständigen Herd, außerdem einen Geschirrspüler! Alles ist da, ganz abgesehen davon, dass die Wohnung voll klimatisiert ist! Bei der schwülen Hitze ein Traum! Und geschmackvoll eingerichtet, dazu hohe Decken – so kann ich mir vorstellen, einmal zu wohnen, wenn uns das Haus zu groß ist.

Wir nutzen erst einmal die Dusche und ruhen uns ein wenig aus.
Da wir noch nichts weiter gefrühstückt haben, suchen wir uns in der Nähe erst einmal ein Café, in dem wir auch eine Kleinigkeit essen können, ich nehme wieder ein Brot mit Avocado.

Dann machen wir uns wieder auf in die Stadt, etwas wollen wir heute noch sehen. Mit dem Bus fahren wir bis fast an den Hafen, bis der Fahrer sagt, dass hier die Endstation ist. Schon blöd, wenn die Namen nicht angesagt werden. Wir gehen an den Hafen. Es ist alles wunderschön, die Skyline, der Hafen, ein Kreuzfahrtschiff – und plötzlich, ich habe damit nicht gerechnet, ist die Opera vor uns!! Ich bin so überwältigt, auch wenn ich sie mir größer vorgestellt habe. Wir laufen hoch, die Ausblicke werden immer schöner! Ich kann mich nicht sattsehen, habe sicherlich auch noch den Flug-Flash!

Wir gehen noch ein wenig weiter in die „Rocks“ und trinken dort ein kleines Bier. Gemütlich in einem Innenhof auf einem Balkon. Allmählich bin ich müde und wir machen uns auf den Weg.

Überall sind Ibisse!

Wir kommen wieder an den Hafen und sehen, wie das Kreuzfahrtschiff ablegt. Es ist aus Norwegen. Recht schnell laufen wir auf einen Aussichtspunkt, von dem wir das Schiff gut im Blick haben. Es ist schon enorm, diesen Riesen so zu wenden, dass er nirgends gegen haut. Und so fährt er hinter der Oper den Hafen hinaus.

Blick von unserem Aussichtspunkt

Langsam wird es dunkel und ich überlege noch kurz, ob ich nicht doch noch bis neun Uhr durchhalte, doch meine Beine sind anderer Meinung, und so suchen wir nun die Bahn zum Hotel.  Um 21:00 gibt es an einem Dach der Oper eine Lichtinstellation – aber zu der können wir ja auch morgen noch gehen!

In einem Supermarkt kurz vor dem Hotel können wir noch ein wenig einkaufen, so dass uns etwas zu essen bereiten können, Brot und Müsli jedenfalls. Kochen haben wir hier keine Lust.

Und so sind wir nicht zu spät im Bett – wir haben Schlaf nachzuholen!

 

 

 

Nesuseeland adé

Nun sitze ich in Sydney – es sind 34 Grad , kaum auszuhalten. Aber die Stadt ist unglaublich schön! Wir haben gestern schon viel gesehen – aber der Reihe nach! Immerhin muss ich zwei Tage nachholen, und die waren natürlich gefüllt…

Vorgestern war nun also unser letzter Tag in Auckland.

Wir lassen ihn langsam angehen, wollen in der Stadt noch ein weiteren kleinen Mitbringsel gucken und als erstes noch einmal in dem gemütlichen Cafe frühstücken. Ich bestelle mit wieder einen Bagel mit Avocado und Tomaten und weiß, dass es nicht nur lecker ist sondern dass ich auf für die nächsten Stunden satt und zufrieden bin! Nun bin ich bereit für einen Stadtgang! Wir gucken nach kleinen Geschenken, doch das meiste ist einfach nichts Und irgendetwas mitbringen, nur damit wir etwas in den Händen haben, nein das ist es nicht. Die Ideen, die wir zum Teil haben, finden wir nicht, oder sie sind so teuer, dass es nicht angemessen ist.  Trotzdem macht es Spaß!

immer wieder interessante Menschen im Bus

Anschließend geht es erst einmal n die Bücherei, Geräte aufladen und etwas Wfi benutzen. Langsam werde ich auch ein wenig aufgeregt vor dem Flug. Wir haben inzwischen einen shuttle bestellt, der uns morgens um 4:00 Uhr abholen soll – öffentliche Verkehrtsmittel fahren um die Uhrzeit ncoh nicht. Und so wenig Geld haben wir nicht, dass wir die ganze Nacht auf dem Flugplatz verbringen wollen. Auch wollen wir ja nciht einen wertvollen Tag in Sydney veschlafen! In der Bibliothek erwartet uns wieder einmal eine Überraschung der Nettigkeit: man kann dort einen D3-Drucker benutzen, muss man buchen, weil er ja sehr lange braucht, außerdem steht da eine Nähmaschine, die unentgeltlich zu bedienen ist. Auch die sollte man buchen – damit sie frei ist. Und dann stehen da noch 4 Laptops, die extra für spezielle Programme für Grafik oder Musik vorgesehen sind. Unglaublich! Übrigens zahlt man bei dem Drucker 1$ pro Meter Plastik. Wieviel man benötigt, kann ich gar nicht einschätzen, aber es hört sich günstig an.

3D-Drucker

Als nächstes wollen wir mit dem Bus in den nahegelegenen Vorort Parnell fahren, der im Reiseführer als besonders sehenswert beschrieben ist. Die fahrt dauert nicht sehr lange und ist eher langweilig – im Gegensatz dazu Parnell! Als erstes besichtigen wir eine moderne Kathedrale, die in dem vorderen  Teil  ganz aus Glas ist. Ein großes hölzernes Kreuz steht davor – draußen im Grüben. Gerade versammelt sich eine kleine Gruppe drinnen, sie wollen wohl einen Gottesdienst abhalten. Die kleine anschließende wesentlich ältere Kirche ist leider verschlossen.

Wir gehen also weiter die Hauptstrasse entlang, Richtung Innenstadt, wir sind aus dem Bus vorhin am Ende des Vorortes ausgestiegen. Und wirklich, kleine Häuser reihen sich hier aneinander, in den meisten sind kleine Läden oder Restaurants unterbracht. Und der Lusus ist hier groß – selten haben wir so viele edle Autos auf der Strasse gesehen! BMW, Merceses, Porsche – die alle sieht man hier sehr selten!

Ich bin immer wieder von den Bäumen begeistert

Die meisten Lädchen haben bereits geschlossen, so sparen wir unser Geld. Da die Innenstadt und damit auch der Britomart, die Haltestelle, von der unser Zug aus fährt, nur ca. 2,5 km entfernt liegt, laufen wir vom Ende des netten Ortes. Allmählich merke ich meine Beine aber ganz schön – es ist unglaublich, wieviele Schritte immer so zusammenkommen, wenn man kreuz und quer durch eine Stadt läuft! Und dann noch steile Straßen dabei sind – da würde man in Deutschland Brücken bauen! Das Foto gibt es kaum wieder….

Inzwischen sitze ich wieder in der Wohnung, draußen sind es 39 Grad, es ist kaum auszuhalten. Hier ist wohl klimatisiert!

In der Wohnung packen wir alles so zusammen, das wir nur noch morgens die Rucksäcke und den Koffer nehmen müssen. Wir wollen um viertel vor vier nicht noch nachdenken müssen…

Wir haben noch Hunger und werden morgen früh sicherlich lange warten müssen, bis wir etwas essbares finden, daher machen wir uns noch einmal auf den Weg zum Chinesen. Erst überlegen wir noch, den Kambodschaner auszuprobieren, aber da sitzen wieder nur 4 Personen, während der Chinese wie jeden Abend gut gefüllt ist. Die Besitzer erkennen uns natürlich, freuten sich beim letzten Mal shcon, dass wir wiederkamen, und sind heute erst recht angetan. Wir sind wie immer die einzigen, die nicht chinesischer Herkunft sind. Und wir immer, ist es sehr lecker – wobei wir uns heute auf kein Risiko einlassen, sondern die beiden Gerichte bestellen, die uns am besten geschmeckt haben. Und trinken den Liter Tee dazu, wie jedes Mal, und wie alle. Am Ende, wir sind die letzten, kommen wir noch ein wenig mit dem Sohn, ca. Ende 20, ins Gespräch, als wir erzählen, dass wir nun morgen zurück fahren und fast 10 Wochen hier waren. Er schwärmt wie fast alle jungen Leute von Queenstown, wo er im Alter von 9 Jahren, als die Familie nach NZ emigrierte, für zwei Jahre lebte. Als es noch kaum Touristen und keine großen Attraktionen wir Bungie-Jumping gab. Ich glaube, er wäre geschockt, wenn er heute hinkäme.

Nun geht es schnell ins Zimmer, Zähne putzen und ab ins Bett. Wir haben den Vermietern erzählt, dass wir sehr früh abgeholt werden, dass sie sich nicht wundern, wenn da einer rumläuft.  Als wir am Einschlafen sind, klopft jemand an unsere Tür – der andere Gast, der uns gebratene Hühnerbeine anbieten möchte, weil die so lecker seien. Ist ja nett gemacht, aber wir müssen schlafen – und Hunger haben wir wirklich nicht. Ich weiß, dass ich nciht einschlafen kann, auch wenn es schon spät genug ist – aber das Wissen um das frühe Aufstehen hindern mich daran. So meditiere ich, komme total zur ruhe und gehe nahtlos ins Reich der Träume über.  Und höre nicht, dass draußen gerufen wird. Bernd weckt mich, es ist man gerade halb zwei. Wir haben beide IPhones- Wecker gestellt, also war uns schon klar, dass wir nicht verschlafen haben. Aber das diese früh kommen, so ein blöder Irrtum! Also ziehen wir uns etwas über und gehen nach draußen. Ein bisschen Angst bekomme ich ja shcon, als da draußen nicht einer, sondern drei Männer stehen. Außerdem 3 Koffer. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Auckland eine sichere Stadt ist, wir sind doch in Neuseeland! Also wollen die alle zum Airport? Aber warum packen die ihre Koffer dann aus, wenn die uns abholen wollen? Der Mann, der sich uns zuwendet, ist Chinese und Bernd zeigt ihm die Mail, die wir zur Bestätigung bekommen haben. Er fragt immer wieder nach, ob dies Honululo ist, ja das ist es. Aber wir wollen doch erst um vier fahren zum Airport. Ja, Airport, das versteht er, und nickt wieder ja, genau, Airport. Aber doch erst in 2,5 Stunden! Ich gucke auf einen anderen Mann, der da im Hintergrund steht, er schüttelt den Kopf und meint, er sei nur der Taxifahrer. ???? Allmählich verstehen wir – der Chinese und der zweite wollen ein Zimmer und haben hier gebucht. Ich wecke die Besitzer, und der Mann kommt raus. Wir erfahren, dass sie noch ein weiteres Haus haben, 5 min von hier und da auch Zimmer vermieten. Wir gehen wieder in unser Bett, versuchen schnell wieder einzuschlafen. So ein Zufall aber auch! Als dann halb vier der Wecker klingelt, sind wir schnell aus dem Bett – so tief war der Schlaf wohl nicht…  wir nehmen unser Gepäck und stellen und um zehn vor vier auf die Straße, zum Glück ist es sehr milde.

Und es dauert auch nicht lange, da kommt unser Shuttle – so wie bestellt!

Nun geht es los -Neuseeland adé! Es war schön bei Dir!

Auckland-Geburtstag

Auckland hat Geburtstag heute, und daher wird gefeiert, denn es ist langes Wochenende! Wir sahen vorher schon, dass an diesem Wochenende  alle Campingplätze teurer waren. Übrigens ist es in Neuseeland so, dass ein Feiertag, fällt er aufs Wochenende, anschließend drangehängt wird. Vielleicht schrieb ich das schon, ich find es klasse – allerdings haben sie auch längst nicht so viele wie wir.
Wir befürchten, dass alles geschlossen hat, denn überall, wo wir fragten, gaben sie das an. Da wir heute aus diesem Grunde das Emirates-Büro lieber am Flugplatz direkt aufsuchen und nicht das in der City, kaufen wir eine Tageskarte und fahren zum Airport. Dort erfahren wir dann bei Emirates, dass wir das zusätzliche Gepäck telefonisch bestellen sollen. Das versuchen wir und hören nun, dass es nur und ausschließlich bei der Jetstar-Linie geht, die wir nach Sydney nutzen – aber über Emirates gebucht haben… na gut, einen Jetstar-Schalter gibt es hier und da laufen wir hin. Wir müssen auch nicht lange warten – und schon sind die zusätzlichen 10 kg gebucht – gar kein Problem, Dass es nun plötzlich so leicht geht, erstaunt uns und froher Stimmung fahren wir mit der nächsten Linie in die City.

Dort ist ein großes Hafenfest. Für viel Unterhaltung ist gesorgt, besonders für Kinder: Karussels, Minigolf, Rutschen, Wasserspiele usw. Wird angeboten, kostenlos. Die Schlangen sind lang, logisch! Wieviel Kilo an Eiscreme heute verkauft wird, kann ich mir nicht vorstellen, eigentlich hat jeder immerzu ein Eis in der Hand. Wir gucken herum, gehen ans Ende , zu den Silos – wo alt auf neu stößt. Es ist shcon ein besonderes Flair! Und Yachten im Hafen, die ich bisher höchstens im Fernsehen gesehen habe, Segelyachten, Motoryachten – teuer!

Wir haben keine Lust, den ganzen Weg wieder zurück zu gehen und steigen in einen Bus – und nach wenigen Stationen wieder aus, als wir merken, dass er nicht in die City fährt. Also ab in den Nächsten auf der anderen Straßenseite, wie schön, dass wir die Tageskarte haben.

Endlich sind wir wieder in der Stadt, gehen ein kurzes Stück zurück zum Anfang des Hafens und steigen auf eine Linienfähre, die uns zu einer Halbinsel bringt. Es ist eine tolle Fahrt von ca. 15 Minuten. In Devonport sieht die Stadt gleich ganz anders aus, Du kommst in eine andere Welt. Alte Häuser, sehr gut erhalten, keine Hochhäuser oder Bürogebäude. Kleine Touristenläden und Kneipen bzw. Restaurants säumen die Straße.

In einer Seitenstraße kaufen wir ein kleines Picknick ein, setzen uns vor die Bibliothek und lassen es uns gut gehen.  Besonders beeindruckend ist hier ein riesiger Baum, der von großen Ästen weitere gebildet hat, um sich abzustützen!

Am Tor der Bibliothek

Die Bibliotheken sowie alle öffentlichen Gebäude haben heute wirklich geschlossen, die Läden ansonsten haben geöffnet, selbst Bau- und Gartenmärkte, wie wir bei Busfahren sehen.  Aber das WLAN vor der Library geht, und wir sitzen wunderbar auf einer Bank. Sehen uns „Die Leuchte des Nordens“ in der Mediathek des NDR an, in der eine Freundin Niedersachsen vertritt. Können die Autos und Motoräder nicht mal leiser sein? Es muss schon ein witziges Bild sein, wie wir vor dem netten Gebäude sitzen und beide in mein iPhone starren!

Mit der nächsten Fähre geht es zurück, und dieses Mal ist es ein Catamaran- meine Güte, bekommt der Geschwindigkeit drauf! Und das auf Tagesticket, ein kolossaler Spass! Leider bin ich inzwischen doch recht müde, die Sonne und die warmen Temperaturen sind zwar klasse, aber auch anstrengend. Sonst würde ich glatt noch mal fahren!

Aber so machen wir uns auf zurück ins Zimmer. Vom Picknick sind wir satt, werden also nicht mehr essen gehen.
Eine Dusche erfrischt uns und wir packen schon mal soweit es geht.

Morgen ist nun unser letzer Tag in Neuseeland! Ein wenig komisch ist es schon, und trotzdem fühlt es sich absolut richtig an!

Eine tierische Weltreise

Es geht in den Zoo

Schon bevor wir Kinder hatten, sind wir gerne in den Zoo gegangen und heute möchten wir gerne endlich doch noch mal Kiwis sehen. Der Zoo genießt einen tollen Ruf, wir haben ihn gestern online gebucht – das kommt wesentlich günstiger.

Zunächst aber heißt es frühstücken und wir gehen ins gleiche Café wie gestern. Ich brauche heute allerdings etwas „Richtiges“ und bestelle mir einen Bagel mit Avocado, Frischkäse und gebackenen Kirschtomaten. Eine sehr gute Entscheidung! Eine ganze Avocado, alles einzeln angerichtet, nichts vermatscht, einfach nur super lecker! Und eine gute Grundlage für einen Zoo-Besuch!

Und dort geht es als nächstes hin. Mit unsere AT-Hop Karte zahlen wir für die Busse sehr wenig und sind eine halbe Stunde später da. Ich werde euch schonen und nicht alles im Einzelnen aufzählen – der Zoo ist ne Wucht! Nicht nur die Tiere, die (für einen Zoo) sehr artgerecht gehalten werden, sie können sich verstecken, sondern auch die Vegeatation. Für Neuseeland normal, für uns unglaublich! Regenwald wie er im Süden zu finden ist, wächst hier eben auch „normal“. Und so können gerade die einheimischen Arten hier bestens leben. Aber auch für die anderen sind Palmen und Büsche, dicke Bäume und wunderschöne Pflanzen natürlich willkommen.

Es gibt keine Bären und Define – dafür ist kein Platz. Ein neuer Tigerkäfig mit sehr viel Auslauf wird gerade neu errichtet – dabei wären manche Zoos schon glücklich über den, den der Tiger derzeit hat.

Wir lassen uns Zeit und  genießen den Besuch ungefähr 4 Stunden. Würde ich hier leben, hätte ich eine Jahreskarte – aber das sage ich fast bei jedem Zoo… Vieles erinnert uns an den Zoo Hannover, denn auch der ist ähnlich gestaltet. Man fühlt sich wie im jeweiligen Land und hat außerdem bei den meisten Tieren das Gefühl, es geht ihnen gut.

Wir genießen und machen viele Bilder – und, ach ja, den Kiwi haben wir auch gesehen! Ich hoffe, dass er auf dem Bild zu erkennen ist!

Unsere Füße rufen ganz vorsichtig nach Ruhe! Der Schrittzähler auf dem Handy kann nicht mehr! Der Magen ruft auch – also suchen wir den Bus und dann  in der City erst einmal ein Café. Doch das ist nicht einfach, es ist halb fünf – und spätestens (!) um vier machen die meisten zu.  Bei einem Supermarkt holen wir uns ein paar leckere Sachen -ich brauche Zucker! -, aber die wollen wir doch nicht an einer Hauptstrasse verspeisen. Also Füße, bitte noch etwas weiter!

Große Werbung

Und da, endlich, dicht am Fernsehturm ist noch ein Café geöffnet. Wir ordern den geliebten Cappuccino und setzen uns nach draußen, so dass wir nicht im Blickfeld sind und in Ruhe unsere Sachen dazu auspacken können: Bernd hat einen Schokokuchen gekauft, kleine Pancakes, ich noch Lakritz-Karamell-Stangen und einen Liter Orangensaft, frisch gepresst. Ein Festmahl, ein Gedicht! Manchmal, selten, braucht mein Körper Zucker in aller Form…. und der Orangensaft war die beste und leckerste Form!

Wir sind zu müde, um noch etwas Neues zu machen und fahren ins Zimmer. Etwas die Beine hochlegen, dann eine Dusche und schon sind wir fast neue Menschen! Zumindest keine verschwitzten mehr! Etwas Hunger haben wir auf etwas Herzhaftes und so machen wir uns kurz nach acht auf den Weg, 5-7 min von uns, zu dem Chinesen, bei dem wir vorgestern auch waren. Zwei Gerichte bestellen wir und sie sind beide wieder sehr lecker – doch wir können heute gar nicht so viel essen. Schon beim letzten Mal haben wir mitbekommen, dass es vielen so geht, und man sich einfach eine Schale holen kann, um sich den Rest einzupacken. Tolle Ide – auch wenn ich tief im Inneren in einem Zwiespalt stecke: einerseits keine Lebensmittel wegschmeißen – andererseits wieder mehr Müll produzieren. Plastik, Plastik überall  – hier noch viel schlimmer als in Deutschland! Wir packen trotzdem den Rest ein und werden morgen abend also noch eine Mahlzeit haben.

Den Abend verbringen wir mit Nervkram: wir wollen Gepäck hinzubuchen und bekommen es nicht hin. Statt dessen sagt uns die Fluglinie, mit der wir übermorgen nach Sydney fliegen, dass wir nicht bekannt sind, nicht gebucht, oder keine Ahnung. Wir sollen bei Emirates nachfragen – dort gibt es aber auch keine Möglichkeit. Hm… während ich mich irgendwann ausklinke, um nicht völlig entnervt zu sein, versucht Bernd noch sein Glück, vergeblich – und ist dann richtig frustriert.

Da wir morgen aber ein Tagesticket kaufen werden, fahren wir einmal zum Flugplatz und erkundigen uns dort. Und dann müssen wir auch noch herausbekommen, wie wir überhaupt am frühen Morgen zum Flugplatz kommen – aber meistens renkt sich doch alles ein – oder nicht?

 

Auckland

Auckland

Wir schlafen aus und machen uns nach einer kurzen Dusche auf den Weg nach Auckland, erst einmal frühstücken. Hier haben wir ja nichts, und so richtig mögen wir die Küche auch nicht benutzen.  Es ist noch alles still im Haus, die Terassentüren noch zu. Offenbar ist noch keiner aufgestanden.

Die Fahrt geht mit Bus – Bahn – Bus nach Auckland, insgesamt sind wir eine gute Stunde unterwegs. Wir haben noch wenig Plan, außer in die I-Site zu gehen, vielleicht in die Bibliothek gehen, außerdem nach einem zusätzlichen Koffer zu gucken, damit es mit dem Gepäck einfacher wird.

Die Suche nach einem geeignetem Frühstückscafé gestaltet sich schwierig, Entweder gibt es bereits Lunch oder es ist ungemütlich oder teuer oder beides. Endlich finden wir eines, in dem wir uns richtig wohlfühlen, in dem wir ein Bagette kaufen können, das sie uns gleich in Scheiben schneidet  und mit Butter serviert. Genau das richtige für mich heute morgen! Wir bleiben lange hier – Bernd liest, ich schreibe und flirte mit einem jungen Mann – etwas sehr jung – fast 54 Jahre jünger als ich, so süß! Der Kleine war in meinem Bann, er guckte nur noch rüber, seine Nudeln hingen ihm aus dem Mund. Ich schätze, in 20 Jahren findet es keiner mehr niedlich, jetzt hätte ich in seine Wange beißen können. Wenn ich zu lange zurckguckte, wurde es ihm manchmal zu viel, die Mundwinkel gingen herunter – da guckte ich natürlich weg, hätte ihn aber noch mehr abknutschen können. Ich habe die Eltern um Erlaubnis gefragt, ob ich ein Foto machen darf!

Irgendwann machen wir uns dann wieder auf den Weg, gehen erst noch in den angrenzenden Park, weil wir mit der Behörde telefonieren wollen, um das Auto von meinem Namen abzumelden. Leider klappt es nicht, sie haben schon Feierabend. Also werde ich doch versuchen, einen Briefumschlag zu kaufen und den Schein zum Amt zu schicken, so steht es auch auf der Rückseite drauf.

Unser nächstes Ziel ist die I-Site, um uns zu informieren, was wir diese Tage noch in Auckland ansehen möchten. Die Informationen sind schnell eingeholt – aber es gibt einen schönen Shop, in dem wir ein paar Mitbringsel besorgen. Darüber kann ich mich natürlich hier nicht auslassen. Wir sind auf jeden Fall über unsere Käufe glücklich und hoffen, dass es die Betreffenden dann auch sind. Während wir suchen, ruft Sven mich an – und gerade habe ich Wifi – in den Info-Centern hat man meistens Internet-Verbindung. Oh fein, Bernd guckt weiter, ich schnacke eine Runde mit meinem Sohn.

Auckland ist eine beeindruckende Großstadt, laut und lebendig. Die Stadt ist am Wachsen, an mehreren Stellen entstehen weitere Hochbauten, die meisten sicherlich von großen Firmen oder Banken. Auf diversen riesigen Gebäuden lesen wir entweder Microsoft oder Huawai, Sparks oder eben die Namen der Banken. Oft stehen vor den modernen Bauten die alten Häuser, sicherlich unter einer Art Denkmalschutz. Der Kontrast macht eine tolle Atmosphäre und erinnert mich an New York.

Wie schon in Wellington stehen hier an vielen Ecken die Elektro-Roller, die man sich mieten kann, das wollen wir später auch noch machen.

Doch erst gehen wir in die Bücherei, Geräte aufladen und Internet nutzen. Ich gucke dabei ein wenig ARD, für mich Entspannung pur. Wir sitzen in einem Maori-Raum, der auch für Vorführungen genutzt wird, zwar keine Fenser hat, aber ruhig und gemütlich ist – und an jedem Tisch eine Steckdose besitzt!

Leider schließt die Bibliothek um 17:00, außerdem haben wir Hunger. In einem Supermarkt kaufen wir Brötchen, ein paar Scheiben Kassler-Aufschnitt und 2 Bananen und  machen auf einer Bank ein kleines Picknick. Sehr lecker und wir sind satt.

Nun heißt es Roller fahren:  Also App öffnen, Roller suchen, die sind dort drin vermerkt und auf geht‘s. Es bringt ja soviel Spaß! Auf geradem Weg ist es einfach Spaß pur, bergauf muss man schon mal ein wenig mitrollern, sonst schafft der Akku das nicht, bergab wird’s sogar etwas gefährlich. Zum Glück sind die Bremsen gut, aber ein Berg ist so unglaublich steil, dass ich richtig ein wenig Angst habe. Da ich nicht aus dem Hospital schreibe, ist also alles gut gegangen. Man kann sich manchmal nicht vorstellen, wie steil die Straßen hier sind! Eigentlich sollte man mit einem Helm fahren, aber den haben wir natürlich nicht – und während ich so fahre, denke ich, dass heutzutage eigentlich die Fußgänger besser einen Schutz tragen sollten…
Aber wir sind vorsichtig, und freuen uns einfach. Und wieder merke ich, dass das, was ich ausstrahle, zurückkommt. So einige Fußgänger können gar nicht anders als zurückstrahlen, so lache ich sie an! Ich könnte einfach immer nur Quieken!
Zwischendurch landen wir wieder bei dem Hostel, bei dem wir uns mit den beiden jungen Kaufinteressenten getroffen haben und ich  mit dem Künstler gesprochen hatte. Der Maori steht wieder auf seinem Balkon und ist am Schnitzen. Ich halte zu Bernds Erstaunen an und frage nach, ob ich vielleicht ein Foto von dem Gemälde machen darf. Kaufen könne ich es nicht, weil ich wieder nach Deutschland fahren würde. Klar darf ich und wenn ich ihm auch meine Mailadresse lassen würde, würde er mir das Bild zusenden, wenn es ganz fertig ist. Hurra, ich freue mich. Gleichzeitig bittet er mich, eine Maori-Petition mit zu unterschreiben und den Gefallen tue ich ihm gerne. Nun freut er sich noch mehr! Bernd hingegen wird langsam ungeduldig, weil wir nach Minuten bezahlen… Als ich ihm anschließend aber erzähle, dass ich morgens schon den Gedanken gehegt habe, genau das zu machen und nun mich so doll freue, ist er versöhnt.

Wieder in der City lassen wir die Roller stehen – man kann sie einfach irgendwo abstellen, und dann mit der App abmelden – und gehen zu Fuß weiter. Gleich dort ist ein Platz, an dem „homeless people“ sich aufhalten, in kleinen Beeten Kräuter anbauen können und auch einen Kühlschrank haben. Dort ist  heute ein Stand aufgebaut, der Essen verteilt. Das finde ich so toll, dass ich etwas spenden möchte und gehe mit ein paar „golden coins“ hin. Ich werde mit der Frage begrüßt, ob ich Hunger hätte, aber nein! Statt dessen lasse ich mir die Vermutung bestätigen,  und möchte der netten Frau das Geld geben, doch sie lehnt kategorisch ab. Sie dürften keine Spenden annehmen, sie bekämen Spenden, alles in Ordnung, nein, ich solle das Geld lieber jemandem anderen geben. Na gut… Doch wir haben Durst und sie einen Wasserspender, also gehen wir noch einmal hin. Na klar, gerne, und ob wir wirklich keinen Hunger hätten. Nein, selbst wenn, ehrlich – wir würden den Obdachlosen das ganz sicher nicht wegnehmen. Das denken wir aber nur. Sie fragen nach, ob wir Touristen seien, und drücken uns zwei abgepackte Mahlzeiten in die Hand. Das sollten wir doch bitte nehmen, zwei Gabeln dazu und Servierten obendrein. So nett! Es ist Chili con Carne und auch noch warm!

Wieder gehen wir an den Platz, an dem wir eben schon gegessen haben und lassen es uns noch einmal munden – aber eine Portion reicht.
Währenddessen  gucke ich mich um und sehe witzigerweise auf der Bank neben uns den jungen Kerl, der mit seiner Freundin das Auto kaufen wollte. Ich gehe zu ihm und biete ihm die zweite Portion an – er freut sich und setzt sich zu uns rüber.  Wir schnacken noch eine Weile nett.  Er ist schon  merkwürdig, aber auf eine Weise, dass man das Gefühl hat, das er in seinen 20 Jahren schon viel mitgemacht hat.

Während wir da sitzen, geht ein Gruppe herum und verteilt Essen – die gleichen, bei denen wir auch etwas bekommen haben. WIr lehnen ab, zeigen auf unser Mahl und sagen ihnen, wie gut es uns schmeckt! Ich frage auch nach, woher sie sind und sie nennen uns den Namen und erzählen dass sie einmal im Monat hier Essen verteilen, einfach so, am alle. Wirklich cool!

Viertel vor Acht mahnt Bernd zum Aufbruch, denn wir wollen ja noch einen Koffer kaufen. Ausgeguckt haben wir bereits einen, und den müssen wir kaufen, bevor der Laden schließt.

Es ist dunkel, als wir im Zimmer ankommen, aber was macht das schon? Wir sind mehr als satt, brauchen kein Bett zu bauen, sondern setzen uns drauf, und planen den nächsten Tag.

Darüber dann morgen!

Und nun ist es weg

Wir haben uns den Wecker auf 7:00 gestellt, ich bin aber eher wach. Punkt sieben stehen wir dann auf, duschen, frühstücken und nun geht‘s los: Auto ausräumen, Sachen in die Rucksäcke packen, sortieren, was wir nicht mehr brauchen und der Nachfolger benutzen oder verbrauchen kann, usw. . Inzwischen bekomme ich noch eine Anfrage von einem Interessenten, der sich gerne noch vor den anderen den Wagen ansehen möchte, also wollen wir schon um 10:00 in Auckland sein. Kein Problelm – um viertel nach neun haben wir alles verpackt und können los. Wir sind zuversichtlich!

Doch Nr. 1 ist gerade erst vor 2 Stunden in Auckland angekommen, aus Uruguay und etwas von unseren Ausführungen überfordert. Ich verstehe nicht so ganz, wieso er sich überhaupt schon gemeldet hat, er sollte lieber erst mal ausschlafen. Und so kann er sich auch nicht entscheiden und wir lassen es offen.
Bei den andern beiden sind wir etwas früh und warten einfach kurz, bis sie zuende gefrühstückt haben. Dann geht die Prozedur von vorne los: alles erklären, Probefahrt usw. Besonders das Mädel ist an dem Wagen interessiert, er vermisst die Lautsprecher… hm, und fahren kann er auch nicht (aber rauchen:-)). Kathi macht eine die Fahrt mit Bernd und entscheidet sich für den Wagen – wenn…. sie ist, seitdem sie in NZ ist, krank und muss nun noch die Blutergebnisse abwarten, ob sie eventuell nach Hause fahren muss. Sie wirkt auf mich nicht sooo krank, aber klar, wir versprechen, auf das Ergebnis zu warten.

Während der Probefahrt stehen der Freund und ich an der Strasse an einem Balkon, an dem ein Maori, wie wir erfahren, mit lauter (guter) Musik steht und gerade ein Gemälde herauslegt, was er wohl fertig machen möchte – es ist wunderschön! Ich spreche ihn darauf an. Und er zeigt uns auf seinem Smartphone weitere Bilder, richtig schön! Ich bin fast versucht, heute noch einmal hinzugehen, denn leider habe ich kein Foto gemacht, traute mich nicht zu fragen. Er, ein echter Hppie, erzählte von seiner Maori- Kultur und von der Bedeutung seines neuesten Bildes – und da ich mich ja in den letzten Wochen mehr damit beschäftig habe, finde ich es hochspannend. Eben weil es nicht nachgemacht ist. Dass er ein Künstler sei, streitet er ab,  nein, er habe sich alles selbst beigebracht. Trotzdem, er ist einer!

Wir suchen uns nun einen Parkplatz an einem Park – wir brauchen eine Pause! 90 min dürfen wir kostenlos parken, und nur wenig entfernt finden wir ein richtig ruhiges gemütliches Café – neben einem ganz lauten, in dem wir keinen Platz bekommen haben und darüber nun glücklich sind, denn hier sitzen wir richtig schön! Wifi gibt es auch, denn Sven möchte kurz mit uns telefonieren . Es ist perfekt, zumal dann auch noch die Scones die leckersten sind, die ich je gegessen habe!

Währenddessen bekomme ich eine Nachricht von einer Frau, die sich ebenfalls mit uns verabreden möchte.  Gut, unsere Zeit vom Parkplatz läuft eh aus, also machen wir uns auf, an ein ganz anderes Ende von Auckland. Wir haben aber ja nichts anderes vor, und so ist es für uns in Ornung.

Grace kommt aus England und ist ein süßes Mädel von 26 Jahren. Auch sie inspiziert das Auto fachmännisch, möchte das testen, wo sie an anderen Autos in früheren Zeiten  Probleme hatte. Sie macht eine Probefahrt und vertraut Bernd an, dass sie uns einfach mehr vertraut als anderen, weil wir eben auch Kinder in ihrem Alter haben – unser Vorteil, auf den ich ja sowieso baue. Sie möchte gerne einen Mechaniker-Check machen lassen – klar – und wir fahren gemeinsam – sie in der Klappe – zu einer Werkstatt, die dann den Wagen prüfen. Der Van wird geprüft, einige Dinge werden festgestellt, die aber alle nicht so wild sind, wie sie sagen. Grace könne auf jeden Fall die zwei Monate fahren. Witzigerweise monieren sie die Frontscheibe, die einen kleinen Einschlag auf einer Gravelroad mitbekommen hat und die war dem WOF egal gewesen. Grace ist glücklich – wir auch – und wir fahren zur Post, um es umzuschreiben und dann zur Bank, damit wir das Gold bekommen. Ich hatte bereits ein Zimmer gebucht und wir stellen fest, dass das genau auf dem Weg zu Grace’ Wohnung liegt.

Das Haus ist schwer zu finden, denn es ist weder Hotel noch Hostel, sondern ein unscheinbares Einfamilienhaus. Ich frage nach – und es ist richtig. Wir nehmen unsere Sachen, machen noch ein gemeinsames Foto und sehen unseren Van dann dahinfahren. Es ist schon komisch – aber ich freue mich!

Das Zimmer ist mehr als einfach – das ganze Haus ist mehr als einfach. Im Wohnzimmer steht gar nichts, es sieht aus, als wären die Leute gerade erst eingezogen. Es handelt sich um eine asiatische Familie, die Frau spricht nahezu kein Englisch, der ca. 10 jährige Sohn, der nebenbei aussieht, als wäre er einem Comic entsprungen, solche abstehenden Ohren hat er, muss übersetzen. Beide scheinen sehr unsicher zu sein, es ist schon komisch. Aber was soll‘s, das Zimmer – Bett und ein Minitisch, kein Bild, überhaupt keine Farbe, ist sauber und das Bett bequem – und wir zahlen umgerechnet 30€ die Nacht. Zu zweit! Die Küche dürfen wir mitbenutzen,  die Dusche wird auch von ihnen mitbenutzt. Ansonsten sind im Bad aber keinerlei Utensilien von ihnen, heißt keine Zahnbürsten oder sonst was, also werden sie wahrscheinlich noch irgendwo ein Klo und ein Waschbecken haben. Komisch ist, dass wir keinen Schlüssel bekommen, unser Zimmer hätte auch gar kein Schloß zum Verriegeln. Und die Terassentür steht die ganze Zeit auf, es sei also kein Problem hinein zu kommen.

Wir duschen erst einmal und legen uns ein wenig aufs Bett. Erst einmal die Beine hochlegen, das ist das Wichtigste.

Nach einer halben Stunde überwiegt dann doch der Hunger, wir haben bei googleMaps nachgesehen, wo wir etwas essen können und gehen die 10 Minuten zu den Möglichkeiten. Ein nettes Restaurant, nicht zu edel, spricht uns an. Wir können draußen sitzen, sehen bei anderen Gästen Gerichte, die uns zusagen. Wir warten und warten und warten. Irgendwann gehe ich hinein und frage, ob man drinnen ordern soll. Nein, oh, wir haben euch nicht gesehen, es kommt gleich jemand. Sofort ist eine sehr nette Bedienung da, mit Block und Stift, doch wir hätten gerne erst einmal die Karte. Sie entschuldigt sich tausend mal, fragt, ob wir schon etwas zu trinken möchten, aber wir möchten erst einmal nur Wasser. Das kommt dann auch mit der Karte, und wir gucken in Ruhe, finden die gesehenen Gerichte nur im Zusammenspiel mit Meeresfrüchten, und die mag Bernd nicht so. Wir entscheiden uns für einen Salat und einen Burger mit Gemüse, beides wollen wir teilen. Und dann – wir warten, und warten, und warten-  keiner kommt- und warten – und gehen. Dazu haben wir keine Lust. Es wäre nicht günstig gewesen, Essenspreise am Abend sind nie billig, auch wenn ich das verstehe, weil sie häufig eben an den Getränken nichts verdienen.
Wir gucken weiter und landen bei einem Chinesen. Zum Glück ist gerade ein Tisch freigeworden. Ruhige Musik, wir bekommen gleich eine Kanne grünen Tee hingestellt und bestellen uns ein Nudel- und ein Reisgericht. Getränke werden gar nicht gesondert angeboten, alle trinken Tee! Und auch wir sind super glücklich damit! Das Essen ist lecker und reichlich, und gut bezahlbar. Wir sind so zufrieden, dass wir es so gemacht haben! Als ob es so sein sollte….

Im Bett später schreibe ich noch – endlich kann ich im Bett sitzen und habe Wifi. Im Nebenzimmer, da wohnt die Familie drin, wird heftig gestritten, am lautesten ist die Frau. Da alles auf sagen wir einfach mal asiatisch ist, verstehen wir nichts, nur die Stimmlage und die Lautstärke sprechen Bände. Schön ist es nicht, aber solange sie sich die Köpfe nicht einschlagen…

Wir schlafen so gegen 23:00. Und da ist es dann auch still.