23.01.2019

Kauris

Es steckt uns allmählich in den Knochen, dass wir unser Auto verkaufen und uns darum kümmern müssen. Der Urlaub neigt sich eindeutig seinem Ende.

Wir fahren weiter an der Westküste des Nordens entlang. Es ist eine ärmliche, nicht erschlossene Gegend, es geht nicht mal eine Strasse zur Küste, vielleicht ein Wanderweg, das wissen wir nicht. Es ist einsam, die wenigen Häuser sind zum Teil in einem Zustand, dass man sich wundert, dass jemand drin wohnt. Immer wieder stehen auch alte Busmodelle bewohnt auf kleinen Parzellen. Da wir immer wieder auf Immobilienpreise selbst in den unbewohntesten Gegenden geguckt haben, wissen wir, wie teuer das Wohnen in NZ sein muss und dass es sich bestimmt nicht jeder leisten kann. Auch eine Seite dieses so schönen Landes…

Geschlossen – wegen Baufälligkeit

Und dann kommen wir wieder an ein Küstenstück – und prompt wieder an einen so schönen Ort. Nicht touristisch, denn wer verirrt sich hier schon hin, aber deutlich mehr Leben, schöne Häuser, ein nettes Café mit Blick auf die Bucht. Eine gelungene Pause! Die Dame von der I-Site berät uns, welche Wege wir gehen sollten, um a) eine wunderschönen Rundblick über diese Bucht und auf das Meer zu bekommen und b) und den dicksten Kauri-Baum zu sehen. Wunderbar, wir machen uns auf den Weg und bewundern als erstes die wirklich ausgesprochen schöne Gegend! Eine Kombination von Meer, bewaldeten Bergen und großen Sanddünen – welche Farbenpracht! Und die bei schönem Sonnenwetter richtig zur Geltung!

Um zum Kauribaum zu gelangen, muss man sich einer Schuh-Putz-Prozedur unterziehen: die Kauris sind Flachwurzler und sehr empfindlich. Sie reagieren nicht nur empfindlich auf Fußtritte – deshalb gibt es auch nur einen Holzsteg in ihre Nähe – sondern auch auf bestimmte Bakterien, die in ihre Wurzeln gelangen und den Baum von innen absterben lassen. Ich glaube, das habe ich hier auch schon geschrieben… Auf jeden Fall heißt es,  erst die Sohle abbürsten, dann tritt man auf eine Sprühvorrichtung und die Schuhe werden desinfiziert, danach auf eine Matte, auf der offenbar alles gut verteilt wird.

Ich bin in Sandalen barfuß unterwegs und das fühlt sich schon sehr eigen an… Egal!
Es geht auf einem wunderschönen Holzweg ca. 5 Minuten zu dem Riesen, der wirklich beeindruckend ist. Das kann man auf dem Foto gar nicht richtig wiedergeben. Er ist über 1000 Jahre alt, genau wissen sie es nicht. Kein Wunder, dass sie ihn schützen, es geht sogar ein Wärter herum.

Wir gehen noch einen weiteren Weg, ebenfalls zu Kauris, mit der gleichen Schuh-Prozedur, aber „normale“ Wege. Einer führt an mehreren wesentlich jüngeren Kauris vorbei zu den 4 Schwestern – 4 unterschiedlich dicke Stämme, die aus einer Wurzel gewachsen sind. Sie sind ebenfalls eingezäunt, und wirklich wunderschön!

Den nächsten zu dem zweitgrößten lassen wir aus, wir wollen lieber weiter.
Die Strasse zieht sich und zieht sich! Die Gegend wird wieder langweiliger, bis wir in die nächste größere Stadt kommen, die aber auch nicht sehr ansprechend ist. Doch wir müssen einkaufen und werden von hier aus den nächsten Campground ansteuern, einen direkt an der Küste. An diesem Strand, der mit der 99-miles-beach verglichen wird, darf man mit dem Auto fahren, das lassen wir allerdings lieber. Haben nicht so viel Vertrauen, dass wir nciht doch stecken bleiben.

Der Campingplatz ist einfach, läuft auf Vertrauen (steckt das Geld da einfach in die Box) und hat alles, was man braucht: einfache Toiletten (immerhin Wasserklosetts), eine nicht so ansprechende Dusche (hatten wir ja erst gestern, brauchen wir heute also nciht) und eine offene, aber überdachte Küche mit allem, was man braucht. (Die letzte Küche war zwar klein und nett – hatte aber keinen Herd mangels Strom…)
Wir machen noch einen schönen Gang am Strand entlang, genießen das tosende Meer (an der Westküste ist der Pazifik einfach immer heftiger), und braten uns anschließend ein paar Spiegeleier.

Um 9:00 ist es dunkel und wir sehen zu, dass wir ins Auto-Innere kommen, sprich zu Bett. Wir gut, dass wir noch unsere Lampe haben, so können wir lesen, und wenn Bernd schlafen will, lese ich auf meinem Handy weiter – same procedure as every evening….

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